Wissenswertes über Batteriealterung

  • Was ich bisher so gelesen oder gesehen habe, ermitteln die meisten Tester den SoH über die entnehmbare Energie.

    100% auf möglichst nahe an 0% bei z.B. konstant 90-100km/h auf der Autobahn und zögerlichem Beschleunigen, um Verluste im Akku bei hohen Entladeströmen zu minimieren.

    Dann gefahrene Strecke * Verbrauch und ggf. geteilt durch die Differenz im Ladezustand und man bekommt die verfügbare Akkukapazität zwischen 0 und 100%.

    Das ist wahrscheinlich der pragmatischste Weg, denn der Durchschnittsverbrauch wird letzten Endes dieselbe Datengrundlage (und somit dieselben Ungenauigkeiten) haben wie die Discharge Energy.

    Mit diesem Ansatz (wobei ich hier noch mehr Fahrten mit mehr SoC-Hub brauche) komme ich sogar auf 54 kWh. Mit der ominösen Reserve wäre ich dann bei den 58 kWh Neuwert.



    Ich hoffe doch sehr, dass die Leute von Aviloo wechselnde Leistungen berücksichtigen, um daraus einen normierten Wert zu approximieren. Das würde ich zumindest von denen erwarten,

    Für gescheites Autofahren:
    Skoda Superb 2.0 TDI, 130 kW, 60 l (reicht locker für 1.200 km im E-Auto-Schleichmodus), MJ 2015


    Langstreckenschleicher:
    CUPRA Born, 150 kW, 58 kWh, MJ 2023
    Wallbox: openWB series 2, 22 kW

  • Alles im Lot?

    ja, Zell-Inballanceing von 12mV ist ein sehr guter Wert, kein ausserroutiniertes Ballanceing wird von BMS gestartet..



    Wurde hier ja schon öfter diskutiert, dass dieser Wert nicht sonderlich genau ist und von vielen Faktoren abhängt.

    Exakt !

    Löst euch endlich von diesem Wert, er ist nur eine sehr grobe Schätzung und ein ganz grober Indikator, die sich schon allein über die Batterietemperatur in wenigen Minuten ändert


    Was mich aber irritiert ist, dass hier zur Kapazitätsermittlung die geladene Energie herangezogen wird. Nach meinem Verständnis wird aber zur Kapazitätsermittlung normalerweise die entnehmbare Energie angesetzt.

    Ja. das ist der bessere Weg, da sich die Verluste auf Zellebene nicht auswirken und die zum Fahren tatsächlich verfügbare Energie ergibt.



    Das ist wahrscheinlich der pragmatischste Weg, denn der Durchschnittsverbrauch wird letzten Endes dieselbe Datengrundlage (und somit dieselben Ungenauigkeiten) haben wie die Discharge Energy.

    Richtig, da ich "einfach" die Energien zum Start des Versuches und zum Ende aufzeichnen muss und dann entsprechend die geladene Energie errechne.


    Der richtige Weg, um die zu entnehmende Energie zu bestimmen, ist Coulomb-Counting.

    Also das Aufintegrieren aller Lade- und Entladeströme im Idealfall über den kompletten Batterie-SoC Hub.

    Das ist aber sehr aufwändig, da du entweder online oder offline alle Batterieströme in einem sinnvollen festen Zeitintervall und dem SoC-Hub integrieren muss.


    Das geht mit einem Datenlogger oder eine Messtechnik, die "Zwischenwerte" bei Ausschalten des Fahrzeugs speichert.

    Die sich aus der Integration ergeben Energiemenge (Ah) muss dann noch über die Batterietemperatur korrigiert werden.


    Ich hoffe doch sehr, dass die Leute von Aviloo wechselnde Leistungen berücksichtigen,


    Davon ist auszugehen, denn sonst würde ihre "Testfahrt-Vorgabe" nicht funktionieren

    performance based on engineering..


    elektrifizierter Petrolheat 8o und Born-Besitzer :thumbup:

  • Ok, dann werde ich das Fahrzeug mal ziemlich weit runterfahren und dann die Fahrstrecke mit dem Durchschnittsverbrauch "Ab Laden" berechnen.

    Habe ich das nun richtig verstanden, dass im Neuzustand zwischen Anzeige-SoC 100 % und 0 % 54 kWh liegen? Zusammen mit der zusätzlichen Energie, um einen BMS-SoC von 0 % zu erreichen, ergeben sich 58 kWh.


    Was hat es dann eigentlich mit dieser Angabe von 62 kWh auf sich?

    Für gescheites Autofahren:
    Skoda Superb 2.0 TDI, 130 kW, 60 l (reicht locker für 1.200 km im E-Auto-Schleichmodus), MJ 2015


    Langstreckenschleicher:
    CUPRA Born, 150 kW, 58 kWh, MJ 2023
    Wallbox: openWB series 2, 22 kW

  • Habe ich das nun richtig verstanden, dass im Neuzustand zwischen Anzeige-SoC 100 % und 0 % 54 kWh liegen? Zusammen mit der zusätzlichen Energie, um einen BMS-SoC von 0 % zu erreichen, ergeben sich 58 kWh.

    Richtig. Zumindestens ist das mein Kenntnisstand. Für den großen Akku dann nur ca. 72 kWh von 100 bis 0%.

    Was hat es dann eigentlich mit dieser Angabe von 62 kWh auf sich?

    Bruttokapazität, von denen sich die restlichen 4 kWh zu den 58 kWh Nettokapazität nie nutzen lassen.

    Selbst wenn du so lange fährst, bis das Auto keinen Meter mehr rollt, sollte dieser Puffer zum Schutz des Akkus vor Tiefenentladungen verbleiben.


    Ich persönlich finde, dass hier VW auch eher die Kapazität von 100 bis 0% als Nettokapazität kommunizieren sollte.

    Schließlich gehen die meisten Käufer davon aus, 58/77 kWh als Grundlage für die Reichweite bei einem bestimmten Verbrauch anzunehmen.

    Nimmt man sparsame 15 kWh/100km an, kommt man mit den fehlenden knapp 5 kWh immerhin ca. 30 km weit.

    Fast 27 km unter 0 bin ich auch schon gefahren. Habe ja schließlich für 77 kWh bezahlt ^^

    CUPRA Born 77 kWh - MJ2022, FIN: 154**, SW: 3.2.1 (seit 20.07.23/"Over-the-Autohaus"/vorher 3.0)

  • Dann hättest du in dem Fall die Leute, die auf 0 fahren, liegen bleiben und meckern. „Mein Diesel konnte auch noch 50 km fahren, wenn die Tankuhr auf 0 stand“…

    Cupra Born 59kWh 170kW, Quasar Grey, 19" GJR auf Typhoon Black/Copper, Privacy Glass, BelowZero Pack, Cargo Pack, DCC, BeatsAudio, Tech M Pack, PilotXL Plus Pack - bestellt am 08.02.2024

  • Sie können den Puffer unter 0% ja so belassen wie es ist. Aber dann 54/72 statt 58/77 kWh Nettokapazität angeben, weil unter 0% soll man schließlich nicht fahren.

    CUPRA Born 77 kWh - MJ2022, FIN: 154**, SW: 3.2.1 (seit 20.07.23/"Over-the-Autohaus"/vorher 3.0)

    2 Mal editiert, zuletzt von PetterSmart ()

  • Bei Kraftstoff-Tanks wurde die Reserve auch immer mit rein gerechnet. Hat also Tradition. ;)


    Sie könnten aber ruhig angeben, dass die 58/77 noch eine Notreserve enthält.

    Die Angabe der nominalen Bruttokapazität hingegen finde ich gegenüber nicht-technischen Endkunden schwierig und irgendwie auch irreführend.

    Viele Grüße, Stephen

    Ein Pfälzer in Bayern


    Cupra Born 58kWh EZ 12/22

  • Mein Nachbar hat gestern das Testergebnis für seinen eGolf bekommen:


    8 Jahre alt, 120000km und sehr oft auf 100% geladen


    Ergebnis: 89,5%


    Also mache ich mir wenig Gedanken um die Batteriealterung...

  • Ja da braucht man sich wirklich keine Gedanken machen... gibt mittlerweile Studien aus den USA, die davon ausgehen das eine Batterie locker die Lebenszeit eines Autos übersteht.
    Und die Batterietechnik im eGolf hat ist ja nun auch schon etwas älter. Da kann man davon ausgehen das die Werte mit modernen Fahrzeugen nur noch besser werden.


    Das sind nur noch Verbrennernostalgiker die Panik wegen Langlebigkeit der Batterie schieben, und Leute die sich über "alternative Medien" informieren.

    Dabei werden dann gerne auch mal die zahlreichen Schäden und Verschleiß die über die Lebenszeit eines Verbrenners entstehen vergessen...