Wissenswertes über Batteriealterung

Mal eine grundsätzliche Frage an die Batterieexperten hier

Dass ein zu hoher Ladezustand auf Dauer die Batteriealterung begünstigt, ist ja allseits bekannt.

Mittlere Ladezustände um die 50% sind da deutlich besser. Oft empfielt man bei langer Standzeit ja z.B. 40-60%.

Eine Tiefenentladung ist natürlich auch schlecht. Aber lässt dies das BMS überhaupt zu?

Macht es einen großen Unterschied, ob ich einen Akku mit 0-5% sofort auflade oder erst am nächsten/übernächsten Tag?

Also gibt es da genauso einen Zeitfaktor wie bei 100% Ladezustand, in der der Akku stärker degradiert?

Mir geht es rein um die Standzeit, wenn der Akku schon so tief entleert wurde.

Die Tendenz zum Dendriten Wachstum steigt mit sinkendem Akkustand. Folge können Kurzschlüsse in einzelnen Zellen sein. Deshalb wird ein langes Lagern ganz leer nicht empfohlen. Außerdem kühlen die Zellen nach Nutzung ab. Das kann dazu führen, dass Du dann am Morgen direkt mit der "Schildkröte" startest. Die Ladeleistung ist auch vermindert.

Deshalb versuche ich bei kalten Temperaturen nur oberhalb 40% und im Sommer oberhalb 20% SOC zu parken. Limit nach oben im Sommer 60% und im Winter 80%.

Trotzdem nutze ich die 100% im Betrieb, wenn ich sie brauche. Nur langes Parken außerhalb 40-80 bzw 20-60 vermeide ich.

Dazu sei auch noch erwähnt, dass mein Fahrprofil und WallBox Zuhause mir dieses Verhalten erlauben. Ob der Akku dann länger hält klären wir in 8-10 Jahren.

Zitat von PetterSmart

Eine Tiefenentladung ist natürlich auch schlecht. Aber lässt dies das BMS überhaupt zu?

Macht es einen großen Unterschied, ob ich einen Akku mit 0-5% sofort auflade oder erst am nächsten/übernächsten Tag?

...

Mir geht es rein um die Standzeit, wenn der Akku schon so tief entleert wurde.

Nein - Da bist bei den MEB sehr gut bestellt. Bei Anzeige 0% hast du noch zwei Reserven die den Akku vor Tiefentladen schützen. 1. Die Fahrreserve unter 0% die ja noch zur Nettokapazität zählt und dann die Bruttoreserve wo das Auto dann tatsächlich nicht mehr fahren wird.

Fazit - eine Nacht bei unter 5% ist unkritisch.

Problem ist eher wie kommst du dann zur Ladesäule. Dann ist der Akku kalt, leer und wird auch noch und sei es nur für 1km belastet. Das ist wesentlich problematischer als die reine Zeit der Nacht.

Solltest du eh schon vor der Wallbox stehen, könntest ihn ja schon beim Ankommen anstecken.

Zitat von Silverwingrider

Die Tendenz zum Dendriten Wachstum steigt mit sinkendem Akkustand.

Hast du dafür eine Quelle? Bisher kenne ich Dendritenwachstum eigentlich nur bei zu schnellem Laden mit kaltem Akku oder bei hohen Ladezuständen.

Aber in dem Falle sollte das BMS ja so ausgelegt sein, dass dies verhindert wird und die Ladeleistung dementsprechend reduziert ist.

Zitat von Silverwingrider

Das kann dazu führen, dass Du dann am Morgen direkt mit der "Schildkröte" startest. Die Ladeleistung ist auch vermindert.

Hatte ich letzten Winter so schon einmal. Bei den aktuellen Temperaturen zwischen 10-15 Grad in der Nacht bin ich recht entspannt.

Aber bei um die 0° hat mich dann morgens die rote Schildkröte begrüßt und es ging die 300m in Schrittgeschwindigkeit zur Ladesäule

40% im Winter ist auf jeden Fall viel Puffer. Knapp unter 10% kommt bei mir sehr oft vor und hat bisher noch nie Probleme gemacht.

Als das mit der Schildkröte passiert ist, waren es meine ich 3% und 15 km Restreichweite, mit denen ich abends geparkt habe.

Zitat von Silverwingrider

Dazu sei auch noch erwähnt, dass mein Fahrprofil und WallBox Zuhause mir dieses Verhalten erlauben.

Genau das ist der Punkt. Ich habe keine Wallbox zu Hause und bin aufs öffentliche Laden angewiesen.

Meine Frage des niedrigen Ladezustandes bezieht sich auf das Szenario, wenn ich z.B. von einer längeren Fahrt am Abend nach Hause komme.

Früher habe ich einfach über Nacht an einer der vielen AC-Ladesäulen vollgeladen, die hier in der Stadt in 500 m Umkreis vorhanden sind. Das war sehr komfortabel.

Leider hat mittlerweile nahezu jeder Anbieter Blockiergebühren eingeführt. Zum Glück sind nicht alle so schlimm wie EnBW, die auch nachts Blockiergebühren berechnen.

Aber spätestens um 8 Uhr muss man umgeparkt haben. Mir kommt es dann oft besser aus, den Wagen am nächsten Vormittag zur Ladesäule zu bringen und nach ein paar Stunden wieder abzuholen.

Vielleicht ist da EWE Go ab nächsten Monat eine gute Alternative. Nur muss der Preis auch stimmen.

Sicherlich könnte ich auf dem Rückweg auch irgendwo 5-10 Minuten am DC-Lader anhalten, aber darauf habe ich oft einfach keine Lust und es sehe nicht ein so hohe Ladepreise zu bezahlen

Zitat von city_lion

Nein - Da bist bei den MEB sehr gut bestellt. Bei Anzeige 0% hast du noch zwei Reserven die den Akku vor Tiefentladen schützen. 1. Die Fahrreserve unter 0% die ja noch zur Nettokapazität zählt und dann die Bruttoreserve wo das Auto dann tatsächlich nicht mehr fahren wird.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich da die Grenzen absichtlich etwas austeste und nicht wirklich Angst vor überhöhter Degradation habe.

Die Reserve unter 0% habe ich schon des Öfteren genutzt. Rekord knapp 30km unter 0% (mit anschließend direkt AC geladen).

Denke auch, dass die restlichen 5 kWh den Akku noch recht gut vor einer Tiefenentladung schützen. Vor allem, wenn man den Born nicht mit so einem Ladezustand für mehrere Wochen parkt.

Zitat von city_lion

Solltest du eh schon vor der Wallbox stehen, könntest ihn ja schon beim Ankommen anstecken.

Das wäre ein Traum, der mir leider als Mieter in einem Mehrfamilienhaus durch die Eigentümer verweigert wird.

Auf den Rechtsweg habe ich keine Lust. Von den Kosten der Installation mal ganz abgesehen, wenn ich diese als Mieter komplett selber trage und nach ein paar Jahren hier ausziehe.

PetterSmart : das sehe ich als jemand ohne eigene Wallbox auch so!

Wenn ich schon zwecks Weltklimarettung auf ein Elektroauto umsteigen soll, das nur 400 km Reichweite hat statt 700-900 beim Verbrenner, fange ich nicht auch noch an, mich wegen dessen Mimositäten sogar auf nur noch unter 150 - 200 km zu beschränken. (Im Winter Betrieb, wo der Verbrauch eh schon höher ist nur zwischen 40% und 80 % bewegen?? )

Abends auf dem Heimweg noch extra irgendwohin zu Laden fahren, damit Señor Empfindlich nicht unter 20-40% Akkustand nächtigt? Und an der Ladestation den Wecker zum Abholen stellen, damit der arme gequält Born-Akku nicht eine Zahl über 80% sieht?

Um Richterin Barbara Salesch zu zitieren: "Ich glaube, es hackt!"

Rein zufällig war letzte Nacht ganz praktisch die Situation : Halb 3, strömender Regen und Ankunft zu Hause mit 7% Rest; also genügend Restreichweite zum nächsten Lader in 13 km Entfernung.

Da fahre ich doch vorher nicht noch raus zum Laden bei Sauwetter wegen des armen Akkus, wenn ich da heute oder morgen gemütlich hintuckern kann!

Sorry, wenn die Karre nur für Wallbox-Inhaber mit Minimal-Reichweitenbedürfnissen geeignet ist, dann darf Cupra m. E. die Autos halt nur an ebendiese verkaufen.

Falls Cupra später bei der Leasing-Rücknahme doof machen sollte, weil mein Auto ein "5-95%er DC-Kind" war (mit gelegentlichen Anfällen der 100%igkeit), wird mein Anwalt sich über zusätzliche Einnahmen freuen.

Blueskin warum denn gleich mit Anwalt drohen? Das beklagenswerte Szenario das hast du doch in deinem eigenen Kopf selbst konstruiert.

"Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite. Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid." - Meister Yoda

Zitat von city_lion

Blueskin warum denn gleich mit Anwalt drohen? Das beklagenswerte Szenario das hast du doch in deinem eigenen Kopf selbst konstruiert.

Keine Sorge, das ist jetzt mein zwölftes Leasing und ich weiß schon ganz gut, wie ich mich bei Leasing-Rückgaben verhalte

Bisher musste da noch immer "die dunkle Seite" das Nachforderungs-Lichtschwert wieder einpacken (sofern es nach der ersten höflichen Ansprache überhaupt noch gezogen werden wollte)

P. S. : Ich gebe Dir allerdings grundsätzlich recht, dass man sich als Privatperson (die im Gegensatz zu mir nicht sowieso beruflich andauernd mit "widerspenstigen" Finanzinstituten zu tun hat) nicht unbedingt schon im Vorfeld Konfrontations-Szenarien ausmalen sollte.

VW ID.3: Wie viele Kilowattstunden hat die Batterie nach vier Jahren noch?

Batterien in E-Autos altern kalendarisch und über die Zahl der Ladezyklen. Wie hoch ist der Verschleiß nach vier Jahren in einem ID.3? Das Ergebnis überrascht.

www.heise.de

Bericht über die ID.3 Batterie nach 4 Jahren

Zitat von brimmi

https://www.heise.de/tests/VW-…-vier-Jahren-9983478.html

Bericht über die ID.3 Batterie nach 4 Jahren

4 Jahre, aber der hat gerade mal 17.000 km hinter sich. Und mit so einer Einleitung wollen sie Kunden fürs heise Abo gewinnen, damit man sich den Rest durchliest?

So, nun habe ich die Karre mal endlich bis 0 % SoC-Anzeige herunter gefahren und dann wieder auf 100 % aufgeladen:

pasted-from-clipboard.png

Demnach hat man unterhalb der 0 % noch 6 % Reserve gemäß BMS und es wird nur bis 96 % gemäß BMS geladen.

Gehe ich richtig der Annahme, dass die 0...100 % gemäß BMS-SOC den 62 kWh entsprechen?

Falls ja, dann müssten ja die 0...100 % Display-SOC 55,8 kWh entsprechen.