Eine Software soll den Anwender nicht zu Interpretationen zwingen, sondern die Information einfach und verständlich darstellen. Sowas nennt man neudeutsch „User Experience“ und diese ist hier suboptimal. Als jemand , der seit 20 in der Produktentwicklung für Software tätig ist und als Product Owner auch Software testet und zum Release freigibt, würde diese App bei mir noch mindestens eine Runde drehen, bis sie ein Kunde zu sehen bekommt. Einen gewissen Qualitätsstandard sollte eine Software schon haben. Und korrekte Maßeinheiten gehören dazu. Ich schreibe auf eine Bierflasche ja auch nicht dass der Inhalt 507g beträgt, obwohl es sogar richtig ist.
Als jemand, der seit über 25 Jahren in der Produktentwickung für Software tätig ist, Software aktiv entwickelt, Projekte zu Softwareentwicklung leitet..usw
Gut, will nicht protzen, will nur sagen: Ich bin auch vom Fach.
Und das mit der "User Experience" ist schon ein Problem.
Man muss da aufpassen, das man den User nicht bevormundet mit den eigenen Ansprüchen sondern den User da abholt, wo er steht.
Und ich finde, das ist mit der Anzeige der Ladegeschwindigkeit eher gelungen.
Wenn ich meine Frau oder meine Töchter frage, was sie dazu meinen, sagen sie als nicht unbedingt technik-affine Menschen: "Ja, ist doch logisch"
Ich wäre wohl auch nie drauf gekommen, die Anzeige so zu bauen, aber sie ist "massentauglich".
Wenn jemand mit dem Born eine Stadt besucht, genau weiß, ich komme nicht ohne Laden zurück, da fehlen noch 150 km Reichweite, kann er also den Born an die nächste Ladestation anschließen (meinetwegen 11Kw Lader, weils da billiger ist als Schnellader, aber teurer als zu Hause), sieht "Ladegeschwindigkeit 60 km/h" und weiß sofort: "O.K. nach 2,5 Std. habe ich genug geladen".
Ganz einfache Anwendung, ohne die benötige %-Zahl zu berechnen und dann den gewünschten Zielwert einzustellen.
Ist halt KIS (keep it simple).
Man muss immer ein bisschen aufpassen, wenn man von sich auf andere schliesst.