SnkrWatch es ist echt traurig zu hören, wie viele Vorwürfe du dir selber machst, das falsche Auto gekauft zu haben.
In einem Punkt triffst du den Nagel aber auf den Kopf: "Das ist natürlich auch von Person zu Person immer unterschiedlich. Jeder nimmt Dinge anders wahr."
Inzwischen 4 Jahre war ich in gleicher Situation, sogar mit einem eUp mit noch viel kleinerem Akku. Aber ich habe den kurzen Spaziergang zur Ladesäule nie als Last empfunden. Ich bin auch schon vorher regelmäßig draußen spazieren gewesen, früher wegen Hund und danach aus Gewohnheit - weil es mir gut tut. Verwundert bin ich auch immer über das Argument Regen: "Bei mir regnet es gar nicht so viel. Die Evolution hat mir eine Lederhaut gegeben - paar Tropfen sind nicht schlimm. Die Zivilisation hat mir Kleidung, inzwischen sogar Wasserdichte, beschert. Die Wissenschaft und Technologie hat mir sogar eine Smartphone mit einer App gegeben, wo ich jederzeit Wettervorhersage und sogar mit aktuelles Regenradar einsehen kann, um dem wenigen Regen auch noch zeitlich aus dem Weg gehen zu können. Die Situation, dass ich jetzt unbedingt den regnerischen Nachmittag laden muss, das Auto plötzlich leer war ohne dass ich das am Vortag nicht auch schon wusste - ist bei mir nie vorgekommen - oder ich habe es zumindest nicht wahrgenommen.
Wenn man "jedes zweite Wochenende" einen Ausflug macht, dann ist das doch nicht unerwartet. Ist bei mir auch so, dass ich viele Kilometer am WE runter schrubbe - aber dann lad ich halt zum WE hin rechtzeitig - auch mal auf 100% und dann steht das Auto auch mal ne Nacht bei 95% vor der Haustür. Oder was ich auch gerne gemacht habe - ich fahr Samstag früh zur nahen Ladesäule - auf dem Fußweg zurück hole ich Brötchen - wird gemütlich gefrühstückt und am Vormittag zurück zum Auto und vollgeladen ins Wochenende gestartet. Vielleicht bin ich da einfach doch etwas zu rationell und planvoll das als Problem wahrzunehmen um mal wieder zur Wahrnehmung zurück zu kommen.
"Im Schnitt steht das Auto also eine vollen Tag im Monat an der öffentlichen Ladestation. Nur um jeden Tag seine minimal Bedürfnisse zu decken."
Stell dir vor - bei mir steht das Auto sogar jeden Tag 23h einfach nur so auf irgend einem Parkplatz und wartet darauf meine minimalen Bedürfnisse zu decken. Im Schnitt jedes zweite Wochenende, "wenn (ich nicht) 3x laden muss für nen Miniausflug" zu machen, steht das Auto sogar mehr als einen Tag unbewegt herum.
Was ist eigentlich die Steigerung von Mini? Weil bei meinen Ausflügen lade ich häufig nur einmal, entweder direkt am Ziel oder auch gerne mal kurz davor - um schon Strom für den Rückweg zu tanken und das sind dann durchaus Strecken von Stuttgart-München, Stuttgart-Frankfurt, Stuttgart Bodensee, Stuttgart Schwarzwald - in meiner Wahrnehmung, um das Wort nochmals zu bemühen" ist das nicht mehr "Mini".
Was ich zugeben muss - meine finanzielle Situation ist zumindest derart, dass es mich nicht juckt wenn "der Urlaub (oder der Tagesausflug) dadurch 9,99 € teurer wird" und es achselzuckend hinnahm eben im teuren Parkhaus zu parken wo die Wallbox hängt anstatt mir auf dem Straßenrand einen Umsonst-Parkplatz zu ergattern oder auch mal gesagt habe - ach die Blockiergebühr nehm' ich jetzt mal hin, aber dafür ist das Auto für den Rückweg dann auch voll.
Und jetzt seitdem ich den Born mit 60er Akku habe - fand ich es auch gar nicht schlimm mit halbvollem Akku zu starten und einfach während der ersten Ladepause "auswärts" zu frühstücken - ja dann muss man vielleicht auch mal "9,99 €" mehr pro Person für das Frühstück zahlen.
Persönlich nehme ich die E-Mobilität nicht als lästig war - für mich ist das eine anfangs sicherlich dem Intellekt fordernde Herausforderung. Aber am Ende einfach nur anders als früher, als man damals für den WE Ausflug vom Partner noch erinnert wurde Freitags doch das Auto zu tanken um dann extra zur Tanke erst in den Benzingestank und sich dann zum Bezahlen in die Schlange der Suchtstängel-Käufer zu stellen. Okay - vielleicht auch ne Frage der "Wahrnehmung", andere mögen das als entspannend wahrgenommen haben.