Haushaltssteckdose

  • Okay - gibt es also x- und y-beliebige Steckdosen?


    Also erst einmal hat eine Steckdose eine Nennbelastbarkeit von 16A, dafür ist sie dann auch ausgelegt. Wie schon oben erwähnt wird die Leitung durch den Leitungsschutzschalter geschützt. Jaja - da kann auch mal ne Klemme dazwischen sein und wenn der Sack Reis in China umfällt ist der Widerstand plötzlich höher. Seit geraumer Zeit werden keine Schraubklemmen in Dosen verwendet weil die konnten sich schon mal ganz gerne nach Jahrzehnten setzen und entsprechend heiß werden, bis die Isolierung geschmolzen ist. Bei einer halbwegs aktuellen Installation sollte das Thema aber Schnee von gestern sein.


    Es ist nun mal normal das sich Komponenten erwärmen wenn ein entsprechend großer Strom fließt. Habt ihr schon mal euren TV im Betrieb angefasst? Ups - der wird ja auch warm, trotzdem reißt den niemand gleich aus der Wand. Auch dort sind Bauteile mit Verlustwärme behaftet die - bestenfalls - so ausgelegt sind, dass sie diese Wärme zerstörungsfrei an die Umgebung abgeben. Habt ihr schon mal im Sommer den Rasen elektrisch gemäht? Ja - das Kabel in der Sonne wird auch verdammt warm, macht sich aber auch keiner nen Kopf drum, es sei denn er verbrennt sich die Pfoten beim anfassen.


    Klar macht es Sinn zu schauen, ob nicht schon das halbe Haus auf der Sicherung hängt, die man zum laden verwenden möchte. Ansonsten kommt man halt in die Überlast und der Schutzschalter löst aus. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass wir in Deutschland Ladegeräte in Umlauf bringen dürfen, die keine Zulassung bzw. Abnahme haben. Demzufolge muss auch ein sicherer Betrieb dieser Geräte gewährleistet sein und dann ist es auch egal ob man Nachts oder am Tag lädt, es sei denn der Mondstrom heizt meinen Stecker nicht so stark auf ... .


    Ach ja - noch was zur Leitungslänge. Was interessiert es die Leitung ob sie 1 Meter oder 50 Meter lang ist? 10A sind 10A und somit kann es der Steckdose erst einmal egal sein wie lange die Leitung davor ist es sei denn - wir interessieren uns für den Spannungsabfall auf der Leitung. Ansonsten ist eine Leitung für ihren Nennstrom ausgelegt und jeder Meter dieser Leitung hält den auch aus. Jetzt kommt bestimmt ja aber - dann fällt zu viel Spannung auf der Leitung ab und ich habe gar keine 230V mehr an der Steckdose. Stimmt - dadurch wird die Steckdose aber auch nicht wärmer.


    So - für nen Freitag muss das reichen und bitte - legt nicht jedes Wort auf die Goldwaage, ein bisschen latente Ironie kann das trockene Thema vertragen.

  • Es geht hier ja darum zu sensibilisieren nicht an jede x-belibige Steckdose ohne Nachdenken anzuschließen.

    Genau und das ist ein GANZ wichtiger Punkt !


    Wichtig ist aber auch, dass hier keine Panik-Mache getrieben wird.


    Dies passiert (inzwischen) vielfach, wenn man seine Dienstleistungen verkaufen will:

    So durfte ich in einer Präsentation eines Ladeinfrastruktur-Erstellers hören, dass es "höchst gefährlich" ist, mit dem Not-Ladekabel sein BEV zu laden.

    Auf den Einwurf eines BEV-Besitzers, dass er schon seit über 5 Jahre so täglich sein BEV laden würde und "nie" irgendetwas passiert ist, wurden dann mögliche Begründungen gestammelt..


    Das wichtigste ist halt:


    - ich muss wissen, welchen maximalen Ladestrom (AC-seitig) mein Not-Ladekabel überhaupt zulässt.


    Danach muss ich mir Gedanken machen, wie meine Steckdose aufgebaut sein muss und welchen Kabelquerschnitt ich verwenden sollte.


    Wenn ich für die Verwendung eines Not-Ladekabel irgendetwas pauschalisieren müsste, würde ich folgende Vorgaben machen:


    - keine Steckdosen aus/an einer alt-Installation verwenden

    - keine Mehrfachsteckdosen verwenden

    - nur einzeln abgesicherte Steckdosen verwenden

    - Sicherstellen, dass das Notladekabel maximal 10A Ladestrom zulässt



    Dann ist man erstmal auf der passenden Seite..


    Alle Sonderfälle, wie z.B. dauerhaftes Laden über 230V, Laden mit mehr als 10A an 230V muss man immer einzeln und individuell betrachten.

    performance based on engineering..


    elektrifizierter Petrolheat 8o und Born-Besitzer :thumbup:

  • Ich nehme den Faden als baldiger Born-Besitzer noch einmal auf. Wir haben uns grad vor zwei Jahren erst eine Schukosteckdose am Stellplatz in der TG installieren lassen. Die ist separat mit 16A abgesichert, 3-poliges Kabel mit 2,5 mm Kabelquerschnitt. Falls ich jetzt noch eine blaue CCS-Dose statt der Schuko installiere, sollte doch Laden mit 16A drin sein, oder? Das Haus ist 9 Jahre alt, also vermutlich auf dem aktuellen Stand.

    Cupra Born 77kwh - Quasar Grey - 19’‘ Ganzjahresreifen TYPHOON Black/Copper - AR Head-up - Cargo Pack - Charge 32A - Dinamica Pack - Pilot M+ Pack - Privacy Glass - Protect Pack - Tech L Pack

  • Der Knackpunkt beim Laden über Haushaltssteckdosen ist oftmals die zu klein ausgelegte Zuleitung und die normale Schutzkontakt-Steckdose.

    Gerade die Steckdosen sind nicht für eine hohe Dauerlast ausgelegt. Da kommt es dann oftmals auch noch zu kritischen Übergangswiderständen weshalb sich das ganze erwärmen kann und letztendlich wegkokelt.

    Eine normale Sicherung kann dies dann garnicht detektieren, weshalb das so kritisch ist.


    Deine Ausgangslage hört sich aber sehr gut an.

    Wenn man die blaue, einphasige CEE-Dose installiert, sollte es gehen. Diese ist für solche Dauerlast geeignet.

    Letztendlich kann dies aber nur vor Ort genauer betrachtet bzw. mit Sicherheit bestätigt werden.

    Gerade die Leitungslängen sind hier entscheidend.

  • Diese Dosen haben wir uns vor zwei Jahren explizit zum Laden der Fahrzeuge legen lassen von dem Elektriker, der auch die Elektrik beim Bau des Hauses gemacht hat. Insofern sollte das tatsächlich passen. Nur die CEE-Dose hätte er uns gleich empfehlen können.


    Jetzt frage ich mich natürlich, ob man nicht auch eine fünfpolige Starkstromdose (wie beim Backofen) hätte nehmen können. Das wäre vermutlich nicht viel teurer geworden. Oder müsste die beim Netzbetreiber angemeldet werden, wie eine Wallbox? Die Garage hat 23 Stellplätze.

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  • Insofern sollte das tatsächlich passen. Nur die CEE-Dose hätte er uns gleich empfehlen können.

    ja und nein:

    die blauen 16A-Schoko-Dosen können genau so die 16A Dauerstrom tragen, wie die blaue CEE-Dose. jetzt hängt es von einem Ladekabel ab, ob es über Schuko 16A ziehen kann.

    Wenn ja, macht es keinen Unterschied.



    Oder müsste die beim Netzbetreiber angemeldet werden, wie eine Wallbox? Die Garage hat 23 Stellplätze.

    Jetzt kommt es darauf an, wieviele CEE16 Steckdosen in die Garage verlegt und wieviele parallel betrieben werden sollen.


    Sowie du 2 CEE16 Steckdosen parallel zu Laden von je 2x 11kW nutzen kannst, muss es angemeldet werden und vor allem muss die Anschlussleistung des kompletten Hauses darauf angepasst sein.


    Wird nur eine CEE16 Steckdose verwendet, kannst du maximal 11kW ziehen und musst nur anzeigen, aber nicht anmelden.

    performance based on engineering..


    elektrifizierter Petrolheat 8o und Born-Besitzer :thumbup:

  • ja und nein:

    die blauen 16A-Schoko-Dosen können genau so die 16A Dauerstrom tragen, wie die blaue CEE-Dose. jetzt hängt es von einem Ladekabel ab, ob es über Schuko 16A ziehen kann.

    Wenn ja, macht es keinen Unterschied.

    Ah ok, da hatte ich den Nutzer "Born" zuvor so verstanden, dass Schuko nicht Dauerlast geeignet ist und die blaue CEE-Dose besser sind.


    Zitat

    Jetzt kommt es darauf an, wieviele CEE16 Steckdosen in die Garage verlegt und wieviele parallel betrieben werden sollen.


    Sowie du 2 CEE16 Steckdosen parallel zu Laden von je 2x 11kW nutzen kannst, muss es angemeldet werden und vor allem muss die Anschlussleistung des kompletten Hauses darauf angepasst sein.

    Man müsste ja für den Extremfall planen und davon ausgehen, dass alle Stellplätze irgendwann eine Lademöglichkeit brauchen und nutzen.


    Hat die fünfphasige (rote) CEE-Dose nicht 400 V mit 16A, ergo 6,4 kW? Das ist doch quasi der "Backofenanschluss", der ist ja auch nicht anmeldepflichtig. Klar, ein Backofen läuft natürlich nicht stundenlang auf Volllast...

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  • Wie es sich mit der Anmeldung von bzw Anzeigen von Steckdosen beim Netzbetreiber ausschaut, kann ich nicht mit Sicherheit sagen.

    Das müsste man in den TAB vom jeweiligen VNB (Netzbetreiber) nachlesen.

    Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass der VNB grundsätzlich von jeder "Starkstromsteckdose" Bescheid bekommen möchte.


    Ich kann jedenfalls nur warnen eine normale Schuko-Steckdose mit 16A Dauerstrom zu belasten.

    Diese müssen laut Produktnorm nur 1h bei 16A aushalten. Sicher werden sie den Strom auch länger aushalten, ich würde das aber nicht austesten wollen.

    Die hochwertigen Steckdosen (auch die gezeigte von Busch+Jaeger) werden da vermutlich deutlich länger halten als die Billighersteller aus den Baumärkten, eBay und co.

    Gerade mit der Zeit lässt der Anpressdruck der Kontakte merklich nach und damit steigt auch die Brandgefahr.

    Eine CEE Steckdose (egal ob blau=230V oder rot=400V) hat einen ganz anderen Kontaktaufbau und eine viel größere Kontaktfläche und ist auch daher für die Dauerlast bei Nennbelastung geeignet.


    Vernünftige "Ladeziegel" lassen daher auch nur 10A oder 12A max. Strom zu.

    Die angeschlossenen Schukostecker sollten außerdem einen Temperatursensor enthalten, welcher bei einer zu hohen Temperatur an der Steckdose abschaltet.

    Daher darf man übrigens auch keine Verlängerungsleitung am "Ladeziegel" nutzen (hier fehlt der Temperatursensor).


    So, ist jetzt ein wenig länger geworden, aber das musste ich jetzt mal schreiben.

    Bei konkreteren Fragen kann ich versuchen diese ebenfalls zu beantworten.

    Ich maße mir an, aufgrund meiner Ausbildung (sowohl im Job als auch in der Feuerwehr) hier von zu Pfusch abzuraten.

  • Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Klingt für mich Laien alles nachvollziehbar. Die Umrüstung auf blaue CEE-Dose habe ich schon beim Elektriker angefragt, das kann ja nicht allzu viel kosten.


    Nachrüsten von roter CEE-Dose ist vermutlich kaum günstiger als gleich eine Wallbox zu nehmen, da neue Leitungen gezogen werden müssten inklusive öffnen und verschließen von Brandschotts.

    Mal sehen, was der Elektriker bzw. Netzbetreiber hier bei uns zur Anmeldung solcher Dosen sagt. Falls es keiner Anmeldung bedarf, könnte das der einzige Vorteil ggü. einer Wallbox sein. Mit 11kW wird man 23 Fahrzeuge eh nicht gleichzeitig laden können.

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