Wie nebenan beschrieben war heute Übergabe und ich hatte mir extra den Tag frei genommen, um den klassischen ersten Ausflug zu machen.
Zuerst bin ich mit meiner Frau in ihrem Wagen zum Händler gefahren, das Auto abholen. Vollgeladen, 500 km Reichweite (77 kWh Akku). Im Schnelldurchgang ein paar Menüs kennengelernt. Natürlich nur wenig davon merken können, aber wenn man mal die Menüpunkte gesehen hat, weiß man wenigstens, wonach man später suchen muss. Eigentlich ist das Infotainment so schlimm nicht, wie oft berichtet wurde, nur sind manche Dinge wie die Klangeinstellung oder die Einstellungen der Assistenten zu tief in den Menüs verborgen. Da wünschte man sich eine flachere Menüstruktur mit mehr Kacheln, die man einfach nach oben wischt, um an die Einstellungen zu kommen, oder dergleichen. Mit dem Handy darf man während der Fahrt nicht spielen, aber an den Menüs sollte man das auch nicht tun. Sprachassistent muss ich erst noch lernen, als ich z.B. später unterwegs sagte "Anzeige dimmen" meinte die freundliche Stimme "Wifi ist an." Aha. Im zweiten Versuch ging dann die Belüftung auf eine höhere Stufe (*facepalm*)
Der Lenker hat übrigens Drucktaster unter den Wischsensoren - kann mich nicht erinnern, dass der Vorführwagen bei der Probefahrt das hatte. Etwa nervig ist nur der Ton beim Drücken der Tasten. Kann man den abstellen?
Sehr genial finde ich Car Play und die Möglichkeit, das Handy in der Schale kabellos zu laden. Hatte mir extra ein USB-C - Lightning-Kabel bestellt, das ich gar nicht brauche. Wusste nicht, dass auch das iPhone 11 induktiv lädt. TomTom auf dem großen Bildschirm ist eine feine Sache (habe auch ABRP versucht, fand die Bedienung und Darstellung aber weniger überzeugend; dafür bessere Planung der Ladestopps). Endlich kein Handy mehr an der Windschutzscheibe pappen. Die interne Navigation habe ich noch nicht ausprobiert.
Auf der Rückfahrt nach Hause mit zwei Autos entstand diese Hinteransicht:
Zweitwagen abgestellt und dann zuerst die Schwiegereltern besucht und mit Schwiegervater eine kleine Runde gefahren. Der war schwer beeindruckt von dem Wagen. Insbesondere der Beschleunigung und dem Travelassist, das selbstständig ein paar Serpentinen hinunter fuhr.
Dann einmal quer durch die Eifel an die Mosel nach Cochem. Leider kooperierte das Wetter überhaupt nicht. Gestern passables Wetter, morgen wohl auch vorhergesagt. Heute regnete es Katzen und Hunde. Ach was, Schweine und Kühe. Zum Glück mit Unterbrechungen. Die Sonne haben wir trotzdem nicht zu Gesicht bekommen, aber Schnee, der bei 0°C auf 600 m drohte, liegen zu bleiben. Ganzjahresreifen, na ja, ein Kompromiss. Aber zum Glück war der Boden noch warm und das Schneechaos blieb aus. A propos warm - musste man beim Audi A3 auf 22°C heizen, um nicht zu frieren, reichten hier 19°-20°. Hatte mich schon gewundert, dass mehrere im Forum so niedrige Temperaturen erwähnten. Vermutlich misst der Born die Temperatur im Innenraum und der A3 in der ausgeblasenen Luft oder so was. Jedenfalls hatten wir es muckelig warm im Auto.
Das Navi lotste uns zum Teil über schmale Straßen ohne Mittellinie und mit mäßigem Asphalt. Travelassist wollte dann manchmal mittig fahren (Connected habe ich noch nicht, muss wohl die übliche Woche auf die Verfügbarkeit warten - den Shop habe ich noch nicht im Menü gefunden). Die meisten der Straßen hatten keine Geschwindigkeitsbegrenzung. Joah, denkt sich Travelassist, dann fahr' ich hier mal 100. Das war mir dann öfters zu rasant und ich habe gebremst. Daraufhin geht TA natürlich aus und man ist selbst verantwortlich, da kann man schnell durcheinander kommen. Wäre einmal fast meinem Vordermann draufgefahren. Später hatte ich dann begriffen, dass man auch im TA bei freigegebener Geschwindigkeit diese begrenzen kann und sollte. Auf größeren Bundesstraßen und später auf der Autobahn - kein Problem. Spurwechselassistent - ein Traum. Nur einmal, ich hielt ich den Lenker rechts unten mit der rechten Hand fest, meckerte das System, ich solle die Hände am Lenkrad lassen. Fand ich suboptimal, musste eine gemütliche Armhaltung aufgeben. Mit TA ist die niedrige Armlehne ansonsten ein kleineres Problem als vorher gedacht. Hat mich nicht gestört.
Schilder wurden zuverlässig erkannt und ein Radarkasten mit der korrekten Geschwindigkeit passiert. Musste aber erst an zwei Stellen im Menü Änderungen vornehmen, bis der TA sich an die Geschwindigkeit hielt. 70er Zonen auf ansonsten 100er Landstraßen haben mich im A3 mit ACC immer genervt, immer musste man bremsen und die ACC nachher wieder einschalten. Hier - alles von selbst. Nur bei Kreuzungen und Kreiseln stob der Wagen etwas unbeherrscht auf das Ziel zu, da habe ich dann doch lieber auf die Bremse getreten. Sah nicht aus, als ob der Wagen an Stoppschildern stehen bleiben würde.
Straßenlage war super, der Wagen brummte um die Serpentinen in der Eifel wie eine 1. Ein wenig leichtfüßiger als mein A3 Quattro vorher, vor allem spontaner. Beim Diesel im Auto-Hold musste man immer kurz auf das Gas tippen, damit der Motor ansprang und das Auto beim Anfahren mit gezogener Parkbremse keinen Satz machte - muss ich mir abgewöhnen, weil der Born genau bei diesem Tippen genau jenen Satz macht. Toll auch, dass der Wagen nach dem Stoppen hinter dem Fahrzeug voraus danach auch wieder selbstständig anfährt, ohne lange Wartezeit. Audi brauchte immer ein Ziehen am ACC-Hebel und etwas Gas, sonst blieb er einfach stehen.
Schließlich ging es bergab und die Mosel erschien im Tal. Hatte ich mir so schön ausgemalt, das Auto vor dem blauen Fluss im Sonnenschein. Pustekuchen. Braunes Wasser, trüber Himmel, kein Schwein auf der Straße. Geparkt haben wir dann am Bahnhof, da gab es 10 Ladeboxen, 6 davon in Betrieb. Hatte mir vorher Ladekarten von Maingau, ADAC/EnBW und Schneider Solar besorgt (letztere kennt hier wohl niemand, aber die sind Roaming-Partner von dem Anbieter in Belgien, der die Ladestationen im Keller des Gebäudes betreibt, in dem unsere Zentrale sitzt, da möchte ich laden können). Shell Recharge Karte ist noch unterwegs. Irgendwas sollte also hier gehen.
Maingau ging nicht, aber ADAC ging. 60 Cent für AC, na ja. Und auch nur 7,4 kW (angeblich sind es 22 kW-Säulen, aber auf GE stand, die Stationen am Cochemer Bahnhof seien irgendwie begrenzt). Nicht schlimm, wir wollten ja ein wenig durch den Ort bummeln und theoretisch hätte die Ladung bis nach Hause reichen sollen. Aber man will ja mal ausprobieren, ob man mit dem Laden klarkommt.
Also, Stecker rein, Karte dran gehalten und das Auto lud selbstständig los mit Ziel 80% (waren 53% SoC).
Sind dann anderthalb Stunden im Ort unterwegs gewesen. Heiße Schokolade und Kuchen. Einzige Gäste im Café bei dem Sauwetter (aber 4 Bedienungen - taten mir leid).
Schmucken Nachbarn bei der Rückkehr gehabt. Hätte mir auch gefallen, aber etwas teuer...
11,3 kWh geladen. Das reichte, um den SoC auf 75% zu erhöhen (großer Akku) und über 300 km Reichweite zu haben. Waren ungefähr 140 nach Hause, sollte also reichen. Ca. 7 Euro. Geht.
Wie die Ladestation anwies, Karte vorgehalten und Ladung beendet, dann erst nach Wartezeit ("Bitte warten!") Kabel aus der Station gezogen. Dann aber, oh Schreck, Kabel am anderen Ende noch im Auto verriegelt. Wird sich sicher per Knopf oder Menü entsperren lassen. Oder? ODER??
Nichts ging, kein Entsperren-Menüpunkt. Das Auto meldete, die Ladung sei beendet, gab das Kabel aber nicht frei (könnte ja jeder kommen und das Kabel mitnehmen wollen). Zum Glück hatte meine Frau vorher unterwegs im Handschuhfach die Kurzanleitung gefunden. Innerhalb von 30 Sekunden nach dem Beenden des Ladens solle man das Kabel ziehen. Jetzt wurde aber nicht mehr geladen. Was tun? Stecker wieder in die Box, neuen Ladevorgang starten und dann sofort abbrechen. Das funktionierte dann.
Gibt's da wirklich keinen Entsperrknopf? Kann doch nicht wahr sein ?!? Was, wenn einer mein Kabel aus der Station zieht, wenn die Ladung beendet wurde, und die Station belegt??
Nach dem Zwischenstopp mit kalten Fingern weitergefahren und die Lenkradheizung ausprobiert. Die wurde schnell warm, selbst auf Stufe 1 war mir das nachher zu viel. Hielt nach dem Abschalten noch lange an. Aber schon praktisch, habe oft kalte Finger beim Autofahren.
Zurück dann hauptsächlich Autobahn. Beschleunigung schon beeindruckend beim Auffahren. Das HUD war sehr angenehm, vor allem für mich Weit- und Alterssichtigen mit Gleitsichtbrille. Der kleine Bildschirm auf dem Lenker ist mir eigentlich zu nahe, schade, dass es keinen größeren dort gibt, wo andere Autos ihre Tachos- und Drehzahlmesser haben. Aber das HUD zeigt die wichtigsten Daten an. Es erscheint in Realität größer als auf dem Bild (einhändig mit lenkendem TA!).
So nach Hause geschwebt. Am Ende heute 333 km gefahren und nach 11 kWh laden mit über 30% SoC zu Hause angekommen. Unterwegs auf der Autobahn mal geschaut, da waren es 19.8 kWh/100 km im Schnitt, am Schluss sicher etwas über 20, muss ich nochmal nachschauen gehen. Auf der BAB hatte ich meistens 123 km/h eingestellt, was auf TomTom laut GPS 118 km/h real sind. Hinfahrt durch die Eifel natürlich sehr hügelig, dafür langsam.
Daheim den Wagen in die Garage gequetscht. Die bunten Grafiken überdecken das Kamerabild leider und machen es nicht ganz einfach, zu erkennen wo die Fahrräder und der Fahrradträger genau anfangen und der Parkassistent mit Dauerton ist da auch nicht sehr hilfreich. Wir müssen da etwas Platz schaffen, sonst wird's hinten zu eng. Ist der ideale Use Case für den Park Assist mit Memory Funktion - falls der es erlaubt, zwischendurch anzuhalten und die Garagentür zu öffnen (weiß einer, ob das geht?)
Auto an die Wallbox gesteckt, ist mittlerweile bis zum 80% Ziel geladen. 322 km Reichweite. War trotz des dürftigen Wetters ein schöner Ausflug. Hoffe, demnächst scheint die Sonne und ich kann ein paar Bilder mit der Loreley im Hintergrund machen oder so was.
Melde mich demnächst nochmal, wenn ich das interne Navi ausprobiert habe und Connected TA verfügbar ist.