Winterkompletträder anderer Hersteller

Eben hat mich mein angerufen und er war auch leicht verzweifelt. Original Felgen gibt es keine, die Felgendatenbank kennt das Auto nicht und Drittanbieter... Ja, siehe Diskussion hier aktuell.

War das schon immer so eine Raketenwissenschaft? Mein letztes "Tuning mit ABE" ist paar Jahrzehnte her...

Was kostet so eine Einzelabnahme in etwa? Sollte doch auch kein großartiges Problem sein? Ich schreib den TÜV mal an...

Alternativ: Passen auf die 20er Felgen diese Ganzjahresreifen 235/45R20 100W VEC 4SEASONS G3 XL FP? Dann verkauf ich halt die Sommergummis ohne Felgen.

Ich hab halt eigentlich keine Böcke auf diese Reifenwechselei wegen 2mm Schnee im Jahr und nach ein paar Jahren 8 verhärtete Schlappen, die noch endlos Profil haben weg zu schmeißen. Auf dem GTI mit 250km/h vmax machte das ja vielleicht noch Sinn, aber bei entspanntem e-Cruisen? Hätte ich es mir aussuchen können, hätte ich den Born auch nicht mit 20ern bestellt, aber jetzt steht er so hier und irgendwie werde ich den doch im Winter fahren können...

Das sehe ich anders.

Zum ersten Punkt: Das Gutachten sagt:

"Nicht zulässig an Fahrzeugausführungen die serienmäßig an der Vorder - und/oder an der

Hinterachse nur mit Rädern ausgerüstet sind deren Raddurchmesser größer als der

Raddurchmesser des Umrüstrades sind und/oder deren Felgenmaulweite größer als die

Felgenmaulweite des Umrüstrades sind."

Die 20 Zoll-Felgen sind eine Sonderausstattung und keine separate Fahrzeuausführung und serienmäßig sind an der Fahrzeugausführung mit 77 kWh-Akku eben die 19-Zöller montiert.

Alleine die Preisliste, die besagt, dass die 19 Zoll an den 170 kW-Versionen Serie sind, stellen doch eine Bestätigung von Cupra dar, dass ich sie fahren darf.

Screenshot 2022-10-26 15.15.03.png

Die Dauerleistungsproblematik besteht bei jedem E-Fahrzeug. Meines Erachtens gelten die 70 kW Dauerleistung im Gutachten für jedes Fahrzeug, das diese Dauerleistung auch im Fahrzeugschein hat, also auch für die 170 kW-Variante. Wären sie auf die 150 kW-Variante beschränkt, müßte das explizit so im Gutachten stehen. Maßgabe im Gutachten sind aber die 70 kW Dauerleistung, die auch die 170 kW-Variante hat.

Das sehen die Felgenhersteller auch so. Denn wenn man z.B. bei Brock im Konfigurator explizit die 77 kWh-Variante (also 170 kW e-Boost) oder auch die 58 kWh-Variante mit E-Boost anwählt wird genau die Felge als zulässig angezeigt.

Ich sehe da keine Probleme.

Auf meinem Enyaq fahre ich 21" Sommerräder und 19" Winterräder (beides Original Skoda).

Zitat von Head

Eben hat mich mein angerufen und er war auch leicht verzweifelt. Original Felgen gibt es keine, die Felgendatenbank kennt das Auto nicht und Drittanbieter... Ja, siehe Diskussion hier aktuell.

War das schon immer so eine Raketenwissenschaft? Mein letztes "Tuning mit ABE" ist paar Jahrzehnte her...

Was kostet so eine Einzelabnahme in etwa? Sollte doch auch kein großartiges Problem sein? Ich schreib den TÜV mal an...

Alternativ: Passen auf die 20er Felgen diese Ganzjahresreifen 235/45R20 100W VEC 4SEASONS G3 XL FP? Dann verkauf ich halt die Sommergummis ohne Felgen.

Ich hab halt eigentlich keine Böcke auf diese Reifenwechselei wegen 2mm Schnee im Jahr und nach ein paar Jahren 8 verhärtete Schlappen, die noch endlos Profil haben weg zu schmeißen. Auf dem GTI mit 250km/h vmax machte das ja vielleicht noch Sinn, aber bei entspanntem e-Cruisen? Hätte ich es mir aussuchen können, hätte ich den Born auch nicht mit 20ern bestellt, aber jetzt steht er so hier und irgendwie werde ich den doch im Winter fahren können...

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... ich würde im Sommer keine Ganzjahresreifen fahren wollen und im Winter brauche ich hier im Bayer. Wald mit Ganzjahresreifen nicht antreten.

Es geht ja beim Reifen nicht vordergründig um V-Max-Fahren, sondern um Handling-Eigenschaften. Ich fahre an 4 Tagen die Woche 2 x 38 km Arbeitsweg incl. einer kurvigen Bergstrecke mit 500 m Höhenunterschied. Da gehe ich keine Kompromisse bei den Reifen ein.

Zitat von Heinz15

... ich würde im Sommer keine Ganzjahresreifen fahren wollen und im Winter brauche ich hier im Bayer. Wald mit Ganzjahresreifen nicht antreten.

Es geht ja beim Reifen nicht vordergründig um V-Max-Fahren, sondern um Handling-Eigenschaften. Ich fahre an 4 Tagen die Woche 2 x 38 km Arbeitsweg incl. einer kurvigen Bergstrecke mit 500 m Höhenunterschied. Da gehe ich keine Kompromisse bei den Reifen ein.

Würde ich an deiner Stelle auch so sehen. Aber Berge und Schnee sehe ich hier im Rhein-Main-Gebiet nur wenn ich möchte und dann möchte ich selten fahren. (Und muss es zum Glück auch nicht.) Ich fahre idR geräumte Straßen in der Stadt oder besuche situativ Leute 100km über die A3. Trotzdem sind Sommerreifen im Winter ziemliche 💩

Zitat von Heinz15

Die 20 Zoll-Felgen sind eine Sonderausstattung und keine separate Fahrzeuausführung und serienmäßig sind an der Fahrzeugausführung mit 77 kWh-Akku eben die 19-Zöller montiert.

Alleine die Preisliste, die besagt, dass die 19 Zoll an den 170 kW-Versionen Serie sind, stellen doch eine Bestätigung von Cupra dar, dass ich sie fahren darf.

Ist leider so nicht mehr richtig und genau der Grund, warum seit dem MY2023 nurnoch die Räder genannt sind, die bei Auslieferung auf dem Fahrzeug sind.

Wäre die 20" Felge eine Sonderausstattung, hättest du die 19"- Standart-Felge im Schein und beide Grössen ständen ist der CoC.

Das ist aber nicht mehr der Fall.

Die Freigabe, dass die 19" auf deinem Modell zulässig sind, kannst du bei Cupra anfragen (s.o.).

Ohne diese Bestätigung, die speziell für deine VIN ausgestellt wird, gilt nur das, was in deiner CoC steht.

Zitat von Heinz15

Die Dauerleistungsproblematik besteht bei jedem E-Fahrzeug. Meines Erachtens gelten die 70 kW Dauerleistung im Gutachten für jedes Fahrzeug, das diese Dauerleistung auch im Fahrzeugschein hat, also auch für die 170 kW-Variante. Wären sie auf die 150 kW-Variante beschränkt, müßte das explizit so im Gutachten stehen. Maßgabe im Gutachten sind aber die 70 kW Dauerleistung, die auch die 170 kW-Variante hat.

Auch das ist nur deine Interpretation. Sachverständige und der TÜV sieht es anders.

Entsprechend sieht du für andere e-Fahrzeuge immer, für welche Dauerleistung und welche Peak-Leistung die Felgen freigegeben sind, sowie es unterschiedliche Leistungsstufen gibt.

Beide Leistung sind entsprechend in deinem Fahrzeugschein eingetragen.

Zitat von Heinz15

Das sehen die Felgenhersteller auch so

Kann ich absolut nicht bestätigen:

Auf der Suche nach Winterfelgen wurde ich von inzwischen drei Herstellern darauf hingewiesen, dass ich nicht einfach eine Felge suchen kann, bei der nur die Dauerleistung genannt ist und diese über die ABE oder ECE auf dem eBoost fahren kann.

Vielfach fehlt die Unterscheidung, da das Gutachten zu einem Zeitpunkt erstellt wurde, bei dem die Fahrzeuge mit mehr Peak-Leistung noch garnicht verfügbar waren.

Entsprechend kann ein solches Gutachten/ABE/ECE die eBoost-Varianten nicht berücksichtigen, wenn sie nicht explizit genannt werden.

Zitat von Head

War das schon immer so eine Raketenwissenschaft? Mein letztes "Tuning mit ABE" ist paar Jahrzehnte her...

Nein leider erst mit die aktuelle Emmissionsnormen, wie ich die letzten Tage schmerzlich feststellen musste:

Beim Born kommen gerade zwei Dinge zusammen:

- unterschiedliche Radreifen-Kombinationen ergeben unterschiedliche Verbräuche.

- der Verbrauch im WLTP wird inzwischen ausstattungsspezifisch ermittelt und entsprechend deiner Ausstattung in der CoC übernommen

- Damit fallen ersteinmal optionale Reifen-Kombinationen weg, wie sie beim MY2021/22 noch der Fall war.

- der Born mit eBoost ist noch so neu, dass viele Felgenhersteller die Gutachten für diese Motorvariante noch nicht erstellt haben, da sie die Fahrzeuge noch garnicht hatten/haben.

Dass ein Gutachten aber variantenspezifisch und damit Leistungsspezifisch erstellt werden muss, liegt halt an unsere Bürokratie.

Wenn wir das Thema technisch betrachten, ist die Felgenbelastung eines 58kWh 150kW nicht höher, als ein 58kWh 170kW eBoost Born.

Das maximale Drehmoment und die Fahrzeuggewichte, die die Belastungen der Felge deffinieren sind komplett vergleichbar...

Beim 77kWh Born muss man dann wieder das geänderte zGG beachten.

Zitat von Head

Was kostet so eine Einzelabnahme in etwa?

Mir hat der TÜV kosten zwischen 150 und 200€ in Aussicht gestellt. Zudem muss der Fahrzeugschein und -Brief noch angepasst werden, das nochmals etwa 20€ (?) kostet.

Zitat von Head

… nach ein paar Jahren 8 verhärtete Schlappen, die noch endlos Profil haben weg zu schmeißen.

Ich bin immer beim kleinen lokalen unabhängigen Reifenhändler. Der hat nach meinem Wechsel von Golf 1.2 TSI auf den Born gemeint: Super, noch ein E-Auto Fahrer, der alle zwei Jahre 8 neue Reifen braucht. 🙄 Bei ihm brauchen offenbar alle Kunden die Umsteigen mehr Reifen. Wenn man aus dem Stand ab und zu etwas mehr Strom gibt, geht das ziemlich auf die Reifen.

Größe und das Problem verstehe ich mittlerweile. Leistung und eBoost...? Verstehe ich das jetzt korrekt: Weil hier z.B. 70 kW steht:pasted-from-clipboard.png

geht diese auch nicht. Und überhaupt steht bei allen maximal 70 (150) und damit bleiben mir nur 3 Optionen:

- 235/40R20 Winterreifen für >400€ das Stück auf die vorhandenen Felgen ziehen lassen

- Einzelabnahme

- Auto im Winter in der Garage stehen lassen

Zitat von Head

Und überhaupt steht bei allen maximal 70 (150) und damit bleiben mir nur 3 Optionen:

Ja, als eBoost-Fahrer habe ich derzeit genau diese 3 Optionen (wobei in meinem Fall die 20" durch 19" zu ersätzen sind).

Ich habe zum Glück schon mal einen TÜV-Prüfer, der mir signalisert hat, dass er meine Wunschgrösse einträgt, wenn diese "passt".

Davon ist aber auszugehen..

Jetzt tuen mir nurnoch die zusätzlichen Kosten "weh", die ich in dieser Höhe zuvor nicht eingeplant hatte..

Zitat von Kurvenflitzer

Bei ihm brauchen offenbar alle Kunden die Umsteigen mehr Reifen. Wenn man aus dem Stand ab und zu etwas mehr Strom gibt, geht das ziemlich auf die Reifen.

Nicht nur das Beschleunigen aus dem Stand, sondern auch der schnelle Momentenaufbau beim Fahren belasten die Gummis beim eAuto deutlicher, als beim trägeren Verbrenner.

Entsprechend verschleissen die Räder schneller.

Es ist ein bekanntes Problem und mit Blick auf die Feinstaubbelastung auch nicht zu unterschätzen.

Entsprechend entwickelt Michelin gerade an einem Reifen für e-Fahrzeuge, der deutlich weniger Verschleiss haben soll und somit weniger Feinstaub produziert.