„tanken" E-Autos so teuer wie Verbrenner?

  • Hallo Jochen,

    so ganz bin ich nicht bei Deiner Ansicht.


    Wir sind übereinstimmend bei dem politischen (grünen) Willen der uns das Leben etwas schwieriger machen wird ab kommenden Jahr durch die verringerte und bald wegfallende Förderung. Damit werden Fahrzeuge wie unser Born mit Preisen um 50 TEuro unattraktiv bzw. nicht mehr bezahlbar für viele Haushalte. Mir wird manchmal ganz schlecht wenn ich die Preise für neue E-Fahrzeuge betrachte. Viel wichtiger wären Autos wie mein ehemaliger Mii Electric (eUp) um 20 TEuro. Nicht umsonst war der elektrische Fiat 500 in letzter Zeit so erfolgreich. Hier fehlen (noch) dringend benötigte Alternativen auch aus deutscher Produktion bzw. Entwicklung. Bei Mercedes, BMW und Audi sehe ich gar keine Kleinwagen und damit eine dramatische Fehlentwicklung für unseren Markt…


    Aus meiner Erfahrung mit unterschiedlichen Elektrofahrzeugen gehe ich aber was Winterverbrauch und Ladeverluste nicht ganz mit Dir mit. Ich kann natürlich nur von mir ausgehen.

    10…15% Ladeverluste bei 16 kWh/100km sind großzügig gerechnet 18 kWh/100km Realverbrauch. Dann noch den Winterverbrauch sind wir eher bei den vom ADAC genannten ca. 19 kWh/100km über das Jahr betrachtet. Aber nicht bei den 21 aus der „Bild“.

    Weitere Entlastungen wie THG-Quote und die geringeren Wartungskosten von E-Autos sind ebenfalls nicht in dem Artikel berücksichtigt worden. Auch der Spritpreis ist mit 1,87 Euro/Liter eher konservativ angenommen und mit keinerlei Steigerungen in den nächsten Monaten kombiniert. Wir waren da schon mal bei über 2,00 Euro und die OPEC hält schön die Preise für Rohöl oben…


    Ich lese die Auto-Bild doch ab und zu und kenne deren Pro-Verbrenner Klientel aus einigen Artikeln und noch mehr aus den Leserzuschriften. Deshalb kann ich diesen Artikel schon nachvollziehen.

    Zudem wird in unseren Autozeitschriften ja das Thema E-Fuels immer noch gehypt ohne Ende. Nicht falsch verstehen, diese neuartigen Kraftstoffe können uns helfen in Zukunft etwas besser zu werden bei den Emmissionen, aber PKW können dafür IMHO eher nicht die Ziele sein sondern eher Flugzeuge etc.


    Gruß aus dem Berliner Speckgürtel

    Born 150kW/204PS, 58kWh, Aurora Blue, FIN 154xx, SW 3.2.1 abgeholt 21.07.22 :love:

  • Hallo,


    meine Erfahrungen sind nach ca. 1.500 gefahrenen Kilometern noch sehr übersichtlich. Trotzdem: Bei meinem Fahrprofil mit 95% Autobahn (ACC auf 130km/h) lade ich derzeit ca. 19 kWh / 100km. Leider ist meine Wallbox noch nicht aktiv, weshalb ich meist am EnBW-Schnellader sauge. Da kostet mich die kWh 46ct. Also 8,74 € für 100km.

    Bei dem Golf im Bild-Artikel geh ich mal (bei Gleichem Profil) von einem Verbrauch von 6l / 100km aus. Wenn man dann netterweise einen Benzinpreis von 2€ nimmt (gestern an der Tanke neben der Ladesäule: 2,14€), landet man bei 12€ / 100km.

    Unterm Strich liegen die Kosten für den Verbrenner 28% höher als beim Born. Trotz (noch) ungünstigen Ladebedingungen und eher gutmütigen Annahmen für den Golf. Die Vorteile in Steuer, Wartung, THG usw. noch gar nicht eingerechnet.

  • Dann noch den Winterverbrauch sind wir eher bei den vom ADAC genannten ca. 19 kWh/100km über das Jahr betrachtet. Aber nicht bei den 21 aus der „Bild“.

    Ich komme schnell zu den 21kWh/100km, wen ich die gemittelten 18,77kWh/100km aus dem Spritmonitor zur Basis nehme und die pauschalen 10..15 % Ladeverluste hinzufüge..


    Jetzt ist im Spritmonitor schwer auszumachen, welche Energiemenge die Basis der Angaben sind..

    Aber auch dieser Wert zeigt, dass der nachgetankte Realverbrauch näher an 20kWh/100km liegt, als an 15kWh/100km.

    Ob jetzt 19 oder 21 ist dann ehr eine gewissen Unschärfe, aber je nach Ladesäule und Tarif dan schon mal 1,60€ je 100km ausmachen kann..


    Wenn ich den deutschen Autobahnverbrauch zur Basis nehme, sind 21kWh/100km jedoch nicht unrealistisch und genau die Stelle, an der das Nachladen finanziell am meisten schmerzt :(


    Da kostet mich die kWh 46ct.

    Ja, richtig, wenn der passende Tarif gewählt wird.


    Auf die Masse bezogen machen das dann aber deutlich weniger und zahlen an den HPC zwischen 55 und 79cent/1kWh.

    Damit ist das BEV, gerade auf der Langstrecke teuer, wo der ICE ebenfalls seinen optimalen Verbrauch erzielt und damit schnell gleichzieht, bei zügiger Fahrt auch billiger sein kann.




    Zudem ist und bleibt die Anschaffung des ICE in den nächsten Jahren noch günstiger als die BEVs und da sind wir genau bei dem von Born2BWild beschriebenen Problem:


    Es gibt keine kleinen, günstigen BEVs, die auf Grund ihres Anschaffungspreises und ihres deutlich geringeren Verbrauches die gestiegenen Stromkosten gegenüber den ICE immer noch kompensieren können.


    Die weiteren völlig unsinnigen Forderungen der Presse und Youtube nach noch mehr Reichweite sind in diesem Punkte doppelt kontraproduktiv.

    Die Forderung MUSS allein deutlich reduzierter Nachladegeschwindigkeit sein, sodass ich in wenigen Minuten sinnvolle reale Reichweiten nachladen kann..


    Also häufiger kurz (!) laden, anstatt selten lange..


    Anders bekommen wird Rekursen-Probleme bei der Zell-Verfügbarkeit, Ladeinfrastrucktur, Effizienz und Verbrauch nicht in den Griff.

    Und mit letzterer reduzieren sich auch wieder die Unterhaltskosten des BEV, was seine Attraktivität und Akzeptanz steigert.


    Die OEMs haben das schon länger verstanden, die Presse und damit viele User leider noch nicht :(

    performance based on engineering..


    elektrifizierter Petrolheat 8o und Born-Besitzer :thumbup:

  • Bleibt noch zu erwähnen, dass gerade beim DC-Laden die Verluste eher bei 2-5% liegen als bei den angegebenen Werten von 10-15%, die bei AC typisch sind. die vergleichen also DC-Ladepreise mit AC-Verlusten und ... ach egal, ich lade heut wieder kostenlos auf dem P&R Parkplatz da sind mir die Verluste und die 6,5kW Ladeleistung ziemlich Wuppe. Ist ein netter Zug der Stadt, damit ein paar Autos weniger in der Innenstadt rumsuchen wo es noch nen Platz auf dem Fahrradweg zum Zuparken gibt, übrigens dürfen auf besagtem P&R Platz auch Verbrenner parken und kostenlos mit dem Bus in die Stadt fahren. Hach ist das Leben schön ;)

    170kW/58kWh, Aurora Blue, D-Pack Aurora Blue, SR+WR 19" TYPHOON Black/Copper, Tech L Pack, Pilot M+ Pack, AR-HUD, DCC, PG WP CP. Deutschland, Franken, bestellt am 26.03.2022, abgeholt:16/09/2022 SW3.1-> 3.2.1 09/23 OTA(utohaus)

  • Bei aller Diskussion um die Strompreise.

    Denkt doch mal an den Verkauf eurer THG, bis zu 400 Euro im Jahr !!

    Steuerfreiheit ca. 10 Jahre !!

    Versicherung etwas günstiger !!

    Und dann jammert ihr noch ??

    Ich finde das merkwürdig, viele denken eben nicht zu ende ??

    Bei Aldi kann ich mit 39 cent stromen, mit einem 150 kw/h Lader !!

    Haben Verbrenner diese Vorteile auch ??

  • Und dann jammert ihr noch ??

    Hier jammert keiner. Ich denke jeder der hier ist freut sich nach wie vor um die vielen Vorteile des Elektroautos und auch gerade wegen der niedrigen laufenden Kosten. Es wird sich hier aber ausgetauscht in wie weit das "Tanken" noch günstiger ist wie beim Verbrenner. Alle anderen Dinge werden ja auch im Artikel nicht mit einbezogen, was ja auch legitim ist, wenn man nur einen EInzelbereich vergleicht.


    Für mich persöhnlich habe ich meine Tankrechnung halbiert. Vorher hatte ich einen Subaru Forester SH Baujahr 2009 und nun den Born. Wo ich vorher jeden Monat zuletzt ~80€ getankt habe, habe ich nun über 4-5 Monate zusammengerechnet rund ~180€ getankt. Wenn ich dann noch mit einrechnen würde das ich teilweise Strecken für die Firma fahre und davon dann noch Fahrtgeld bekomme fahre ich fast umsonst, da ich nicht ansatzweise so viel für das Tanken ausgeben muss wie ich durch die Abrechnung bekomme.

    15.03 bestellt

    01.07 Wagen abgeholt

    62KWH, E-Boost, Pilot M+, Below Zero, 19" Black/Silver, Beats Audio, Cargo Pack


  • Ich bin mir auch sicher dass E-Autos im Durchschnitt günstiger zu betreiben sind als Verbrenner- immer abhängig vom Ladetarif usw. Aber E-Autos sind in der Anschaffung auch um einiges teurer- vor allem wenn man nicht so hohe Förderungen wie zumindest aktuell noch in Deutschland bekommt.

    Ich denke aber auch dass die Vergünstigungen für E-Autos mit der Zeit teilweise verschiwnden werden. Der Strom wird sicher nicht mehr so billig werden wie er vor der Ukrainekrise war. Die Förderungen und Steuervorteile werden irgendwann verschwinden. Ich hab mir deswegen zusammen mit dem E-Auto auch gleich eine große PV Anlage angeschafft um zumindest von den Stromkosten unabhängig zu sein. Aktuell (zumindest in Österreich) ist das das große Geschäft weil man fürs Einspeisen mehr bekommt als man durchschnittlich fürs Laden bezahlt:-)


    Übrigens: Bitte schaut auch doch mal an welche Einheiten ihr benutzt: Die Einheit kw/h gibt es nicht! kW ist die Einheit für Leistung- also z.B.: mit wieviel Leistung man ein E-Auto laden kann. kWh ist die Einheit für die gespeicherte Energie (Arbeit).

    Cupra Born 58, Aurora Blau Metallic, Österreich-Paket L, Sicherheits-Paket


    Bestellt 16.02.22 ---Auf der Straße seit: 13.07.22

    Durchschnittsverbrauch nach 80.000 km: 15,2 kWh/100 km

    betrieben mit Strom aus 15 kWp PV Anlage

  • Ich habe da auch viel gerechnet. Zum erstaunen musste ich feststellen das ich an einer vorhandenen Wallbox in unserer Tiefgarage der Tarif Analog meiner Mietwohnung bei zirka 0.30.- CHF pro kWh liegt.

    Ich besitze noch keinen Born. Jedoch auch mit einem kombinierten Preis Tarif Zuhause und an einer öffentlichen Ladesäule spare ich mindestens 2000.- CHF im Jahr an Benzinkosten zu meinem jetzigen Verbrenner.


    Natürlich wird bei uns auch alles teurer. Aber sowas lässt mich schon gar nicht mehr lange überlegen was günstiger ist. Es wär mir lieber schon heute auf Elektro umzusteigen als gestern.

    77 kWh e-Boost 231PS

    Quasar Grey

    20“Firestorm, WP

    Dinamica, Tech M, Pilot L, HUD

    Bestellt 29.10.2022 Ausgeliefert 05.07.2023

  • Bei den momentanen Preisen würde ich im Schnitt ca. 3400€ für meinen letzten Benziner im Jahr bezahlen gegenüber ca.600€ für meinen Stromer für ca.17tkm Laufleistung im Jahr, mal abgesehen von den anderen Vergünstigungen die hier ja schon erwähnt wurden, z.b. THG Quote die ja schon fast meinen Jahresbedarf abdeckt ;) Noch Fragen? 8)

  • Habe mir besonders in der Vergangenheit viele Gedanken gemacht. Vor 1 Jahr hätte ich noch gesagt dass das Elektroauto deutlich günstiger ist. (Was es auch deutlich war) Nun mit den gestiegenen Preisen und Prognosen, sehe ich Verbrenner und Elektro relativ gleich. Es kommt natürlich auch sehr auf das Fahrprofil drauf an, wie lange man sein Auto fahren möchte und was man alles miteinrechnet. Viele erwähnen hier auch die THG Quote. Wenn man es aber so genau nimmt, muss man aber auch die Anschaffung der Wallbox und eine vorhandene PV Anlage einrechnen..

    Nach unzähligen Fehlern in der Software, wurde die Wandlung gestartet. Lasst euch nicht von den Herstellern verarschen. Ihr bezahlt viel Geld für ein Auto - dann soll es auch funktionieren!