Wenn ich das wieder lesen muss...
Wo ist denn da der Unterschied zum Verbrenner? Wer hat denn eine Zapfsäule am eigenen Haus?
Früher gab es bei uns im Ort drei Tankstellen, darunter eine billige freie Tankstelle, direkt im Ort drin. Mittlerweile gibt es nur noch eine große Markentankstelle außerhalb des Ortes an der Abfahrt von der Umgehungsstraße. Dafür gibt es mehrere Ladestationen im Ort, eine davon mitten im Ort neben der Sparkasse und einem Cafe. Sobald man seinen Kaffee getrunken, seinen Kuchen gegessen und den Dorftratsch gehört hat, ist wieder Strom im Auto.
Ich halte nicht die Ladeinfrastruktur für das Problem, eher sollten die nächsten Jahre die Vermieter dazu überredet oder gezwungen werden, die Autostellplätze mit Lademöglichkeit auszustatten und es sollte zur Selbstverständlichkeit werden, dass Arbeitnehmer am Arbeitsplatz ihr Auto laden können.
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Irgendwo widersprichst Du Dir. Eingangs schreibst Du "Wer hat denn eine Zapfsäule am eigenen Haus?" und später schreibst Du, dass die Vermieter gezwungen werden sollten die Stellplätze mit Lademöglichkeiten auszustatten. Finde den Fehler ...
Ich betreue beruflich einen Bestand von rund 150 vermieteten Wohnungen. Wie viele Anfragen nach einer Ladestation habe ich bisher bekommen? Null!!!
Im Neubaubereich lassen wir beim Kauf von Eigentumswohnungen schon seit 2016 grundsätzlich eine abschließbare Haushaltssteckdose und die Verkabelung für eine 11 kW-Wallbox (vom Wohnungszähler) zum TG-Stellplatz verlegen. Außer bei meiner eigenen Wohnung hängt da nirgendwo eine Wallbox dran.
Im Neubaubereich macht es auch Sinn das gleich vorzusehen, weil die Zusatzkosten während der Bauphase überschaubar sind. Bei Bestandsgebäuden ist das je nach spezifischer Situation ungleich schwieriger und teurer. Da muß erst die Nachfrage da sein, bevor man da was macht. Da wir ja der E-Mobilität offen gegenüberstehen und langfristig ohnehin kein Weg dran vorbeiführt, würden wir bei einer entsprechenden Anfrage die Machbarkeit und die Kosten prüfen und dann versuchen mit dem Mieter einen Weg zu finden, mit dem beide Seiten leben können.
Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass es viele Vermieter gibt, die sich denken, wenn der eine Wallbox haben will, stehen 5 andere Mietinteressenten Schlange, die keine brauchen.
Meine persönliche Meinung: Lademöglichkeiten sollten da sein, wo die Leute ohnehin parken. Stadtzentren, Einkaufsparks usw. Es sollten alle E-Fahrzeuge 22 kW laden können, dann reicht ein Wochenendeinkauf oder ein Stadtbummel um den Strom zu laden, den der Durchschnittsautofahrer in einer Woche verbraucht. Dazu in Großstädten noch Schnellladeparks usw..
Es geht ja schon los, dass die Tankstellen auch Lademöglichkeiten bauen. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Und es ist deutlich einfacher die Infrastruktur für Ladestationen an zentrale Punkte zu bündeln, als das komplette Energieversorgungsnetz so auszubauen, dass jeder auch zu Hause laden kann.
Und Nein, das Ziel der Politik ist nicht, dass die individuelle Verbrenner-Mobilität 1:1 durch individuelle E-Mobilität ersetzt wird. Das Ziel ist, dass die individuelle Mobilität reduziert wird und irgendwann nur noch elektisch stattfindet, aber man will auch einen Wandel hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln.