Beiträge von El_Born

    In der Victron Welt sieht das z.B. aus. [...]

    Was 'uns' bei Victron aber leider fehlt, ist der SOC vom Auto. Der wäre in manchen Fällen für die Regelung (wann laden, wie lange) durchaus hilfreich. Allerdings müsste das zwangsläufig über die App gehen und wenn dann die Daten wenn man sie braucht nicht kommen, dann lieber gleich ohne.


    Passt zwar nur am Rande zum Thema, aber evtl. interessiert es andere Victron Nutzer: Mit einem kleinen Hardware-Hack kann die Victron Wallbox (beide Modelle sowohl EVCS als auch EVCS NS) automatisch zwischen 1P und 3P laden umschalten. Link dazu hier: Victron Community Habe es gerade eingebaut...


    VG Jochen

    Serienmässig kann der Born keine 32A einphasig, siehe hier: KLICK


    Wenn ich Dich richtig verstehe, ist dein Victron-System einphasig, also nur ein MP2-5000. Der wäre ja (zumindest in Deutschland bei netzkonformer Konfiguration) dann auf 4.6 kW Einspeise-Leistung (Schieflast-Grenze) limitiert. Von daher wären die 7.2kW selbst mit der 32A-Option im Born für Dich nicht erreichbar.


    Klappt das denn bei Dir Haus mit dem Nutzerverhalten so gut, dass Ihr dauerhaft mit einer 1P Installation auskommt? Ansonsten könnte das evtl. ein Grund sein, über eine Aufrüstung nachzudenken ;) Die Preise sind ja eh ziemlich im Keller aktuell (zumindest im Vergleich zu 2022 wo ich gekauft habe)...

    Hallo Olli!


    Ich betreibe eine 9kWp Victron Anlage und das Überschussladen klappt grundsätzlich gut. Ich hänge mal eine Grafik an, wie das aussehen kann. Links der PV Ertrag und rechts die Ladekurve der Wallbox...


    pasted-from-clipboard.pngpasted-from-clipboard.png


    Hier wurde zwischen 9 und 14 Uhr einphasig im Automodus (= Überschuss) geladen. Über den gesamten Tag landeten 14,7 kWh im Born (abzgl. Ladeverluste natürlich).


    Es muss jedoch klar sein, dass bei der Victron Wallbox (sowohl EVCS als auch EVCS NS) derzeit hardwareseitig noch keine automatische Umschaltung zwischen 1P und 3P möglich ist. Ich mache die Umschaltung manuell per Schütz (perspektivisch geschaltet über einen Relais-Ausgang des Cerbo GX und gesteuert per Node Red).


    Da ich jedoch nur die 3000er Multiplus habe (würde aus heutiger Sicht die 5000er nehmen), kann ich ohnehin nur ca. 6,6 kW als PV-Dauerleistung in AC gewandelt zur Verfügung stellen. Das Minimum für 3P Betrieb ist ja wie Du schreibst 4,1 kW und das bedeutet auf gut Deutsch sobald jemand im Haus die WaMa einschaltet ist alles was dann noch on Top kommt automatisch Netzbezug. Das mag ich nicht ;)


    Um das zu vemeiden *und* weil auch im 3P Betrieb (anfangs für mich überraschend) bei bei niedrigen Ladeströmen die Gleichrichter-Verluste im Auto merklich höher sind lade ich Überschüsse nur im 1P Betrieb mit 8-16A (2-3.6kW). Das reicht wenn das Auto tagsüber längere Zeit steht locker aus.


    Nachts lade ich dann 3P mit 16A/11kW und dynamischem Tarif wiederum über Node Red gesteuert und setzte während der Ladezeit das EInspeise Limit der Wechselrichter auf den Grundverbrauch des Hauses runter, damit mit das Auto nicht meinen PV Akku leer zieht.


    Falls Du detailierte Fragen dazu hast, schreibe mir gerne einen PN.


    VG Jochen

    Ich habe mir echt lange auf die Zunge gebissen, aber jetzt geht es nicht länger...


    Lasst Euch (auch hier) nicht von irgendwelchen halbwissenden PV-Querdenkern sagen 'Es muss so...' oder 'Das geht so nicht...'.


    Ich habe vor knapp 2 Jahren alle noch verfügbaren Dachflächen unserer DHH mit PV belegt. Auf dem Süddach ist eine große Solar-Thermie-Anlage die auch bleiben wird, somit war noch Platz für 3,8 kWp nach Osten (35°), 1,3 kWp Süd am Balkon (70°) und 4,4 kWp Süd auf dem Garagendach mit -5° (also eigentlich eine Nord-Ausrichtung ;) ). Sowohl das Balkon- als das Garagefeld sind teilverschattet (Baumbewuchs) und laufen somit unter ihren technischen Möglichkeiten.


    Unser Hausverbrauch mit 6P lag zuvor im Bereich 5,5 MWh/Jahr. 2023 habe ich von März bis Mitte Oktober den Born zu 100% mit PV Überschuss geladen (940kWh geladen, 5928 km gefahren). Wir haben mit einem 10kWh Selbstbau-Akku angefangen, dann im zweiten Jahr auf 20 kWh erweitert um nötigenfalls (heißt Auto kommt erst nachmittags/abends heim) noch 10-12 kWh aus dem Akku in den Born zu schieben. Besser als nachts aus dem Netz zu laden und am nächsten Tag dann Überschüsse zu verschenken/einspeisen.


    All in all hatten wir 2023 einen Netzbezug von 2,1 MWh, davon gehen 0,4 MWh auf das Laden an der Wallbox (Okt-Dez). Somit ist dank PV und Akku unser Netzbezug von 5,5 auf 1,7 MWh gesunken. Und das unter nicht optimale PV Voraussetzungen seitens des Gebäudes!


    Leider sind viele PV Firmen echte Glücksritter, die Preise aufrufen dass einen schwindlig wird. Bis auf den AC-Anschluss kann aber alles in Eigenleistung gemacht werden und kommt dann meist in der Größenordnung 50% der Gesamtkosten raus (beim Akku sogar eher 30%-40%).


    Das Wissen ist im da draußen im Netz, die Kunst ist immer mehrere Foren/Kanäle/Meinungen anzuzapfen und abzugleichen. Wie schon gesagt: Die Welt ist leider voller Dummschwätzer, die sich gerne reden hören.


    Mein Fazit von der technischen Seite her: Einfach machen. Simuliert Eure Dachflächen mit PVgis (wurde weiter oben schon verlinkt), zieht ggf. einen Angstfaktor ab und rechnet die gewünschte Amortisation dagegen.


    Und abschließend noch ein Wort zum Thema Ost-West ist böse: Wir haben im Januar bei meine Sohn eine 6,8 kWp O/W Anlage (26°) installiert. Es gab bereits einige Tage wo er mich mit meinem 9,5 kWp (S/O) ertragsmäßig deutlich überholt hat und noch dazu ist sein Ertrag über den Tag weitgehend konstant während die Sonne über beide Felder wandert anstatt wie bei reinen Südanlagen einen Mittagspeak zu liefern und drumherum kommt wenig...


    Viele Grüße, Jochen