Ich denke, es hing mit der 2022er-BaFa-Prämie zusammen. Ich hatte gerade Reparaturstress mit meinem Bestandswagen und dachte (und das werden wohl viele gedacht haben, weil es logisch erscheint), dass der Stichtag für die BaFa-Föderung der Vertragsabschluss ist (weil man den ja selbst in der Hand hat) und nicht das Datum der Anmeldung (bei dem man vollkommen auf den Hersteller angewiesen ist). Habe zwar schnell gelernt, dass es unsinnigerweise anders herum ist, aber den Kauf dann trotzdem durchgezogen.
Das Thema Betriebskosten ist bei mir zweitrangig (Sprit muss langfristig teuerer werden, um den CO2-Ausstoß des Straßenverkehrs zu senken, Strom wird langfristig günstiger, da erneuerbarer Strom in der Produktion billiger ist und mit dem Zubau immer seltener teueres Gas eingesetzt werden muss, welches durch den Ukraine-Krieg nur vorübergehend extrem überteuert war; bekanntlich bestimmt an der Strombörse der teuerste Energieträger im Mix den Handelspreis).
Hauptgrund für die Anschaffung eines BEV war der Beitrag zur CO2-Reduktion. Dank Homeoffice muss ich nicht mehr pendeln, mache aber gerne Ausflüge zum Wandern oder mit dem Fahrrad und muss gelegentliche Dienstfahrten machen, und die Bahn ist einfach zu unzuverlässig, zu langsam, und sie fährt halt nicht überall hin (schon gar nicht ohne Umsteigen, was immer ein Glücksspiel ist) und nicht zu jeder Zeit. Ich kann z.B. mit dem ICE ohne Halt in ca. einer Stunde von der Firmenzentrale in Brüssel nach Aachen. Es sei denn, ich will nach 19:00 Uhr los, dann sind mehrere Umstiege in Lüttich und Maastricht, z.T. mit Fernbussen, nötig, das ist einfach Mist. In der Firma gibt's aber Ladesäulen in der Tiefgarage.
Leider übermitteln die Medien die Dringlichkeit der CO2-Reduktion noch nicht, wir rasen hier mit hoher Geschwindigkeit auf eine nicht umkehrbare Klimakatastrophe zu. Nur mal so zur Erinnerung: wir hatten kürzlich mehrere extrem trockene Jahre, jetzt auch schon im Winter, und es werden weitere folgen, mit Waldsterben (bei uns in der Eifel verdorren riesige Parzellen mit Nadelbäumen) und Ernteausfällen. Wenn wir sofort aufhören würden, CO2 zu emittieren, dann würde der CO2-Gehalt zwar nicht weiter steigen, aber in historischen Zeiträumen auch nicht mehr nennenswert fallen (natürliche Absenkung erfolgt hauptsächlich durch Bindung in Gestein, das dauert; Pflanzen binden nur während des Wachstums und setzen es beim Verrotten größtenteils wieder frei), d.h. im besten Fall wird es nur nicht noch schlimmer, sondern bleibt so, wie es ist. Davon sind wir aber weit entfernt, jedes Jahr übersteigen die Emissionen die des Vorjahres (bis auf einen kleinen Rückgang während der Pandemie). Und wenn erst mal Kipppunkte überschritten werden, entwickelt das Ganze eine Eigendynamik, die wir nicht mehr umkehren können. Es wird davon geredet, dass bei 3° Temperaturanstieg weltweit (was in unseren Breiten dann ca. 6° wären) die Zivilisation zusammenbrechen könnte. Das droht dann zwar erst gegen Ende des Jahrhunderts, aber zum Gegensteuern bleiben nur noch wenige Jahre; für das 1,5°-Ziel nur noch 8 Jahre bei den derzeitigen Emissionen.
Da kann ich nicht ernsthaft weiter fossilen Brennstoff verfeuern.