Wahrsinn, mit wie wenig technischen Sachverstand hier vermeinliches Wissen oder nicht-Wissen vorgehalten wird
Ja, das ist die einzig richtige Aussage beim Thema Fahrwerksumbau und anschliessender Fahrwerksvermessung/Einstellung.
Auch hängt es davon ab, wie exakt ich mit meinem Fahrzeug dem Ideal der Fahrwerkseinstellung folgen will.
Ob das Fahrwerk vermessen und eingestellt werden muss, ist in erster Linie immer von statischen und dynamischen Veränderung der Fahrwerksgeometrie des Basis-Fahrzeug abhängig.
Auch diese Aussage/Vorgabe ist eigentlich im Zusammenhang einer Fahrwerksveränderung, gerade in Form der Tieferlegung unsinnig:
Seats Vorgaben gelten immer nur für das Serien-Fahrzeug.
Also geht das Werkstatthandbuch bei der o.g. Vorgabe immer davon aus, dass bei Fahrwerksteiletausch keine Fahrwerksveränderung, sondern ein Wiederherstellen des Originalzustand passiert.
Bei der Tieferlegung von 40 oder mehr Millimeter (Federntausch laut Werkstatthandbuch) hat man aber defintiv eine Sturzveränderung an der VA, dass die Spur nicht mehr dem Original entspricht und korrigiert werden sollte.
Legt man jetzt aber nur 15mm Tiefer, wird die Sturzveränderung so gering sein, dass die Spur im Rahmen der zulässigen Tolleranzen bleibt und nur eingestellt werden muss, wenn man sein Fahrwerk immer noch mit optimalen Vorgaben eingestellt haben will.
(Hier haben wir das Beispiel der Fahrwerksvermessung von DerSalzmann ).
An der VA kann man beim Born z.B. den Sturz nicht einstellen und erreicht bei jeder Tieferlegung eine (negative) Spurzvergrösserung.
Ohne Anpassung führt beim Born ein grösserer Negativsturz zu einer offeneren Spur.
Der Born erwartet 10' geschlossen mit +/-10' Tolleranz. Also ist sogar neutrale Spur zulässig.
(Im Motorsport wird mit Blick auf Agilität offene Spur gefahren)
Bei DerSalzmann ist trotz Tieferlegung die Spur aber immer noch (weit) in der zulässigen Tollereanz
Gucke ich mir das Profilbild von BarniBorn an, erkenne ich eine deutliche Tieferlegung. Also ist seine Sturzvergrösserung deutlich grösser und damit hat er ohne Fahrwerksanpassung deutlich mehr Spur. Vielleicht sogar jetzt offen ?!
Also zwingend einstellen ?
Nur wenn er nicht gerade das agile Einlenkverhalten liebt und mit der etwas gestiegenen Nervösität leben kann.
Beim Verbrauch ist eine neutrale Spur "besser", als eine geschlossene.
Letztere ist aber Fahrstabiler..
Was ist jetzt besser ?
An der Hinterachse kann ich beim Born Sturz und Spur verstellen.
Mit der Tieferlegung steigt ohne Einstellung ebenfalls der (negative) Sturz. Fahrdynamisch erstmal ein Vorteil. In der Fahrstabilität ein Nachteil.
Durch die Spurzvergrösserung steigt hier die (geschlossene) Vorspur.
Dies stabilitsiert die HA. Also anpassen oder besser gezielt so lassen?
Zum muss man wissen, wie die Werkstatt die Federn tauscht.
Welche Schrauben werden gelöst und wichtiger: wie werden sie wieder einsetzt. Ich erreiche allein durch das Ausnutzen des Spiels in den Verschraubungen eine positive oder negative Veränderung der Fahrwerkseinstellung.
Macht man es nach Vorgaben des Werkstatthandbuches, kann man sich wieder deutlich näher an der o.g. Vorgaben des Werkstatthandbuch halten.
Aber nur, wenn wieder nicht zu tief gelegt wird..
Und wie wird anschliessend vermessen?
Mit Fahrergewicht oder komplett ohne Belastung?
Dann passt die beste Fahrwerkseinstellung nicht mehr optimal, sowie der Fahrer zum Fahren im Auto sitzt
Vermessen hilft zu wissen, wo man nach der Tieferlegung steht.
Wer bewusst die Fahrwerkseinstellungen für sich nutzen will und weiss wieweit sich das Fahrwerk durch die individuelle Tieferlegung verändert, kann beim Born durchaus auch ohne Einstellung umbauen.
Sowie die Werkstätten nach Vorgabe die Federn tauscht, wird das Fahrzeug nicht "unfahrbar", wenn man das Fahrzeug nicht einstellt.
Immer hin Hinterkopf behalten:
fahrt ihr mit 4 Personen + Gepäck 1000km in den Urlaub und 1000kmm wieder zurück, hat dies die gleiche Auswirkung auf die Fahrwerksgeometrie, wie 2000km mit 30mm Tieferlegung ohne Fahrwerkseinstellung
Und fahrt ihr vor dem Urlaub incl. aller Insassen und Gepäck zum Fahrwerksvermessen ?
Gleiches muss man bedenken, wenn man das Rekalibrieren der Fahrzeugsensorik für die Assistenzsysteme fordert.