Es kommt echt auf die lokalen Umstände an. Auf Car Maniac gibt's gerade ein Video, wo der Mitarbeiter in München ohne eigene Lademöglichkeit zwei Wochen lang klar kommen sollte. Wollte AC-Lader nicht nutzen wegen Blockiergebühr und schwieriger Parkplatzsituation beim Umparken. Billiges Schnellladen bei Aldi scheiterte dann an belegten oder defekten Ladesäulen. Am Ende fand er's dann doch nicht so schlimm, wenn er sich dran gewöhnte, nach jeder längeren Fahrt an den Schnelllader zu fahren. Rechnet sich dann aber nur mit einem entsprechenden Abo mit niedrigem kWh-Preis.
Tarik Bay (Elektrobays) kommt seit Jahren in Köln klar ohne eigene Lademöglichkeit, vorwiegend mit Schnellladen. Geht also auch. Da ist der Kostenvorteil zum Verbrenner natürlich kleiner.
Bei uns hier könnte ich für 39 ct/kWh und nachts ohne Blockiergebühr an einer 400m entfernten AC-Säule laden, an der ich noch nie mehr als ein Auto gesehen habe, und selbst das extrem selten. Ist aber auch schon ein wenig ländlich hier am Rand einer mittleren bis kleinen Stadt (90k Einwohner, ich gucke vom Balkon aus über ein paar Häuser weg auf's Feld). Ich würde ohne Wallbox überall unterwegs laden (hatte ich anfangs mit 39 ct Vertrag beim lokalen Anbieter schon gemacht, aber jetzt bei Tibber-Preisen von 18-23 ct/kWh packe ich lieber vor der Fahrt etwas mehr aus der heimischen Wallbox rein und vermeide Fremdladen, wenn ich nicht muss). Man kann da keine allgemeinen Ratschläge geben, sondern muss die konkrete Situation berücksichtigen. Und die kann sich natürlich auch ändern, zum Positiven (neue Säulen) oder zum Negativen (mehr Fahrzeuge, die einem die Stammladestellen wegnehmen).
Jedenfalls möchte ich keinen Verbrenner mehr fahren und würde in meiner Situation auch ohne Wallbox weiter elektrisch fahren.