Beiträge von Kurvenflitzer

    Die Wallbox musste ich dank der Baustromverteiler nicht vom Elektriker anschliessen lassen, welcher dem Strombetreiber meldung machen musste. Kann ja schliesslich auch einen Juice Booster mit Cee32 bis 22kW anschliessen. Dieser gilt als „mobile Ladelösung“ und ist definitiv nicht meldepflichtig. Mein Hausanschluss ist dank frührerer Eletrospeicher Heizung sehr gross dimensioniert.

    Klar, der Born kann max. 11kW AC laden, aber wer weiss was noch kommen wird.

    Auch finde ich das integrierte Lastenmanagement der Easee unübertoffen für den Preis.

    Die Anschlussbedingungen (Kapitel 12 der Werkvorschriften) in der Schweiz sind relativ klar

    • Der Ein- und zweiphasiger Bezug ist für alle Apparate nur bis 16 A zulässig
    • Der Anschluss von Apparaten mit mehr als 3.7 kVA muss angemeldet werden. Das gilt auch für gesteckte Ladestationen.
    • Bei allen Ladeanlagen mit mehr als 3.7 kVA muss der Netzbetreiber die Ladeleistung reduzieren können. Dazu wurde ein neuer Standard (zusammen mit Österreich und Tschechien) mit einem potentialfreien Kontakt publiziert, der für die nächsten Jahr verwendet werden soll.
    • Auch mobile Anlagen (z.B. Juice Booster) müssen in der Heimischen Garage entweder mit einen Schütz (d.h. Ausschalter) vor der Steckdose haben müssen oder anderweitig (z.B. über den Solar Manager) gesteuert werden. Natürlich wäre es unsinnig, wenn ein Besucher der einmal die mobile Ladestation einsteckt dies melden müsste. Für die Ferienwohnung wäre aber eine Meldung notwendig.
    • Nachtrag: Nur Elektriker mit einer Installationsbewilligung dürfen 11kW oder 22 kW Ladestationen (oder Steckdosen mit diesen Leistungen, Wärmepumpen, ...) anschliessen.

    Die Reduktion der Ladeleistung darf aber nur in Notsituationen (z.B. Netz wird an Ostermontag Abend um 18.00 aufgrund aller Ferienrückkehrer lokal überlastet) temporär begrenzt werden. Der Netzbetreiber muss den Kunden mindestens einmal pro Jahr über jeden einzelnen Eingriff informieren.


    In den letzten 100 Jahren hatten Wohnungen oder Einfamilienhäuser typischerweise eine maximal Bezugsleistung von 5-8 kW (ausser sie hatten eine Elektrische Widerstandsheizung). Die Spitze trat zudem für ein paar Minuten auf und war kaum gleichzeitig mit einem anderen Endverbraucher. Jetzt haben wir plötzlich die Möglichkeit, dass mehrere Endverbraucher gleichzeitig über 2-3 Stunden mit 11kW oder sogar 22kW laden. Dies wird in Einzelfällen die Netze überlasten und lokale (z.B. Quartier oder Dorf) Blackouts auslösen. Wenn dann herauskommt, dass viele Anlagen ohne Bewilligung installiert wurden, wird das kaum für gute Stimmung mit den Nachbarn sorgen.


    Versteht das bitte nicht als "die bösen Netzbetreiber behindern die Elektromobilität". Wir müssen Lösungen finde, damit alle ihre Mobilitätsbedürfnisse erfüllen können, ohne die Netze zu überlasten. Dazu gehört meiner Meinung nach nicht das Recht, jederzeit mit 22kW laden zu können. Bei DC Stationen an Autobahnen sieht es natürlich wieder anders aus, die haben in der Regel leistungsfähige Zuleitungen.

    Nennstrom tönt schon einmal nach Dauerbelastung und die Dose sieht auch robust aus. Wenn die durch den Elektriker für den Zweck installiert wurde, würde ich mir keine allzu grossen Sorgen machen.


    Dieser Beitrag betrifft ab hier nur Schweizer E-Auto Fahrer. ;)


    Auchtung mit mobilen Anlagen!


    In der Schweiz müssen alle Ladeanlagen grösser 3.7 kW in Notsituationen die Leistung reduzieren. Dazu wurde mit Österreich und Tschechien und den grösseren Europäischen Herstellern ein Standard entwickelt, um "harte" Abschaltungen zu verhindern. Der Netzbetreiber installiert einen Rundsteuerempfänger und der Elektriker führt einen Draht davon zur Wallbox. Wenn das Signal kommt, hat die Wallbox etwa eine Minute Zeit, um den Ladevorgang zu reduzieren. Je nachdem wie stark oder schwach ein Netz in einer bestimmten Region ist, kann die Reduktion auf 16A, 8A oder 0A festgelegt werden.


    Mobile Wallboxen haben oft keinen solchen Kontakt. In dem Fall muss ein Schütz (d.h. Schalter) vor die Steckdose, um in Notsituationen abzuschalten.


    Um das noch einmal deutlich zu sagen: Die Netzbetreiber dürfen nicht jeden Tag von 11.00 bis 13.00 einen Notfall ausrufen. Wenn die Netzbelastung an einzelnen Tagen aber zu gross wird, können sie die Ladung temporär einschränken. Würden sie das nicht tun, wäre die Ladung etwas später durch eine Überlastung der Stromnetze sowieso für eine Weile unterbrochen. Hilft also allen.


    Link auf den Standard:

    https://www.strom.ch/de/media/13208/download


    Wenn Du aber eine PV Anlage hast und möglichst viel Solarstrom in die Batterie laden möchtest, gibt es Umwege. Wenn ich das richtig verstanden habe, kann z.B. der Solar Manager den Juice Booster steuern und potentialfreie Kontakte einbinden. So könnte der Solar Manager die Anforderung vom Netzbetreiber auch umsetzen.

    Eher wegen der Dose selbst. Die Leitung ist nicht dafür ausgelegt 19h auf volllast zu fahren.


    Es sind zwei Punkte zu beachten:

    1. Die Angaben zur Dose sind fast immer Angaben zur (kurzzeitigen) Spitzenlast. Eine 16A Dose würde ich zum Laden mit maximal 10A belasten, ausser sie ist ausdrücklich für 16A Dauerlast ausgelegt.

    2. Da die Dosen die 16A nur als Spitzenlast ertragen sind (vor allem in älteren Gebäuden) die Leitungen auch auf 16A Spitzenlast und nicht 16A Dauerlast ausgelegt.


    Meistens geht ja alles gut, aber ein Brand reicht ja um grossen Schaden anzurichten. Daher wäre ich beim laden über 230V sehr vorsichtig.

    Ich bin da beruflich sehr tief drin, allerdings für die Schweiz. Fakt ist aber:


    In Frankreich stehen immer wieder KKWs still, weil die halt langsam alt sind. Die Minister sagen der Presse dann immer, dass Frankreich jederzeit Energie aus Deutschland und der Schweiz importieren kann.


    Auch Deutschland läuft auf ein Problem im Winter zu, da immer mehr Bandenergie im Winter wegfällt. Wenn Südlink gebaut wird, ist es etwas entschärft, aber das dauert ja noch. Das Fazit einer Studie vom Energieministerium Baden-Würtenberg aus 2020 war, dass es im Winter eng werden wird, aber jederzeit Strom aus Frankreich und der Schweiz importiert werden kann.


    Die Schweiz hat auch beschlossen die KKW abzuschalten. Unsere Energieministerin und das Bundesamt für Energie sehen aber kein Problem auf uns zukommen, weil wir zur Deckung der Winterlücke jederzeit Strom aus Deutschland und Frankreich importieren können.


    Wer von Euch sieht das Problem? :/ ;)


    Das Problem verschärft sich zudem laufend, weil die französischen KKW noch älter werden, in Deutschland Kohle, Gas und KKW abgeschalten werden, die Schweizer KKW auch wegfallen und viele Öl und Gas Heizungen sowie die Mobilität auf Strom wechseln. Das heisst ganz klar nicht, dass ich mich für Kohle, Öl oder Gas stark mache! Ich möchte damit nur die Probleme der Stromversorgung aufzeigen, für die wir eine Lösung finden müssen.

    Hallo zusammen


    Ich hatte eigentlich einen der ersten (in der Schweiz) bestellbaren Borns reserviert, dann aber wieder storniert. Der Grund war das bidirektionale Laden, zu welchem die Volkswagen Gruppe leider immer wieder interessante Aussagen macht, aber irgendwie doch nicht vorwärts kommt.


    Ich habe eine 9.6 kW PV Anlage, 1.6m2 Solarthermie (Vakuumröhren) und einen 2m3 Wasserspeicher. Ein Batteriespeicher kommt mir nie ins Haus, weil der dem Klima nichts bringt. Der wird nur installiert, weil Leute das Gefühl habe, sie verbrauchen dann "eigene" Energie. Wir müssen aber das Gesamtsystem optimieren, da gibt es für private Hausspeicher keinen Bedarf. Bis die im Keller stehen, haben die einen riesengrossen Rucksack an Treibhausgasen und Umweltschäden verursacht. Den können sie nicht abbauen, da kein privater Speicher auch nur ein kg Kohle oder Gas ersetzt. Bei den Elektroautos ist das anders. Die kommen auch mit einem Rucksack, können diese "Schuld" aber "abarbeiten", indem kein Diesel oder Benzin verbrannt wird. Heute sind die Batterien noch nicht ideal, aber es ist ein zwischenschritt, bis bessere Batterien lieferbar sind. Wenn ich dann schon eine Batterie rumstehen habe, kann ich die parallel auch als Hausspeicher nutzen. Die Alterung der Batterie findet vor allem in den untersten und obersten 20% der Kapazität statt. Wenn ich die Autobatterie also von 70% auf 50% entlade und wieder auf 75% hochgehe, macht ihr das kaum etwas aus.


    Lange Rede kurzer Sinn: eine Batterie im Keller ist nicht besser als SUV fahren. Wenn man aber schon eine Batterie in der Garage hat, soll man die doch möglichst nutzen!


    Im Moment schreibt VW ja, alle MEB Fahrzeuge mit 77 kWh Akku sind bidirektional, zu den anderen schreiben sie nichts. Meinen Seat Alhambra 4x4 Diesel werde ich als Zugfahrzeug totfahren, aber das zweitauto möchte ich durch einen Born ersetzten und dieses dann hauptsächlich fahren. Solange ich aber nicht sicher bin, dass der bidirektional ist, muss ich leider noch warten. Zur Nachhaltigkeit gehört auch, dass der dann 10 Jahre oder so gefahren und nicht alle 3 Jahre ersetzt wird.


    Nach einer ausgiebigen Probefahrt hoffe ich aber wirklich, dass die mal vorwärts machen! ;)