Nicht falsch verstehen, ich finde Plugin Hybride können bei Vorhandensein einer eigenen Wallbox, Steckdose in der Garage, Ladeinfrastruktur beim Arbeitgeber, etc und bei entsprechender Benutzung durchaus eine vernünftige Technologie sein.
Klingt aber doch so, als sollten die ausschließlich an den von dir genannten Möglichkeiten laden und keine öffentlichen Ladesäulen nutzen .
Das was du als vernünftige Bedingungen für einen Plug-in-Hybrid aufgezählt hast, würde ich eher für den Kauf eines Elektrofahrzeugs als notwendige Gegebenheiten sehen, eben um nicht ausschließlich auf öffentlich zugängliche Lademöglichkeiten angewiesen zu sein. Wenn diese Gegebenheiten nicht vorhanden sind, muss man wohl ziemlich kompromissbereit sein, um trotzdem mit der Nutzung eines E-Fahrzeugs dauerhaft zufrieden zu sein
Nur bezweifle ich, dass allzu viele Plug In Besitzer, für die dies nicht gilt, regelmäßig die Hürde des (beim Plugin ja deutlich häufiger notwendigen) öffentlichen Ladens auf sich nehmen.
Da habe ich aber ganz andere Beobachtungen gemacht. An einer Ionity-Station, die wir öfter nutzen, sieht man regelmäßig Plug-in-Hybride, die dort laden, was ja schon deswegen sinnvoll ist, dass man mit Nutzung des Verbrenners in Kombination mit dem E-Antrieb halt die volle Leistung und alle damit verbundenen Vorteile hat. Bei vernünftig konzipierten Fahrzeugen wirkt sich das auch durchaus spürbar auf den Benzinverbrauch aus, ist also finanziell auch nicht ganz unvernüftig.
Kann mir gut vorstellen, dass Besitzer dann mehr oder weniger "ein anderes Verhältnis" zum Zuparken von Ladeinfrastruktur haben als Menschen, die auf diese angewiesen sind. Denn der Plug Im Fahrer fährt im Zweifel halt einfach mit dem Verbrenner weiter.
Wenn man sich E-Fahrzeug kauft, ist einem doch schon vorher klar, dass man damit weniger flexibel ist, als es mit einem Plug-in-Hybrid oder einem Verbrenner der Fall ist und man dadurch mit Verzögerungen durch Wartezeiten an öffentlichen Ladesäulen oder deren Defekt rechnen muss, wodurch einem zusätzlicher Aufwand entstehen kann.
Dieses "darauf angewiesen sein" irgendwo zu laden, hat man mit der Entscheidung für ein E-Fahrzeug in Kauf genommen und muss halt mit den damit verbundenen Nachteilen leben. Wenn einem das zu viel erscheint oder dieser Mehraufwand nicht in den eigenen (Berufs-) Alltag passt, hat man sich schlichtweg für die falsche Fahrzeugkategorie entschieden, finde ich.
Andere Sache, zum Thema langsam Laden: Neulich musste ich bei Ionity zusammen mit zwei weiteren Fahrern anstehen. Einen der 6 Ladeplätze nutzte ein Skoda e-Citigo, der mit sagenhaften 9(!) kW bis auf 100% hochgeladen wurde. Begeistert muss man auch von einem solchen Verhalten nicht sein. Zumal es auch 22 kW Boxen beim Rasthof direkt nebenan gab🤦♂️ Aber manche Menschen Wissen es vermutlich auch einfach nicht besser.
Und wenn ein Fahrzeug noch so langsam lädt, hat es doch, genau wie alle anderen, das Recht auf die Nutzung dieser Ladesäule.
Dass hauptsächlich Leute mit eher gemächlich ladenden Autos aus Unwissenheit an Stationen mit hoher Leistung laden, glaube ich kaum - wahrscheinlich laden die einfach da, weil sie es können und wollen oder aus anderen Gründen (zum Beispiel günstiger Ladetarif über Vertrag bei diesem Anbieter, vielleicht störungsfreies Laden im Gegensatz zu den benachbarten Säulen oder auch einfach, um den gegen Aufpreis bestellten CCS-Anschluss des Autos zu verwenden) was ihnen schließlich zusteht.
Meistens haben solche mit eher lahmem Ladetempo ja auch nicht den größten Akku, sodass sich die Dauer deren Aufenthalts an einer Ladestation wahrscheinlich eh in Grenzen halten wird.
Für die Gründe zur Nutzung einer bestimmten Lademöglichkeit ist ja auch niemand irgendwem Rechenschaft schuldig und ich finde nicht, dass ein Fahrzeug mit höherer Leistung in Sachen Ladegeschwindigkeit gegenüber einem langsamer ladenden Vorrang hat.
Und ehrlich gesagt, ist der Born schon jetzt auch nicht auf Platz 1 der Geschwindigkeitsliste (betrifft das Fahren und das Laden), was andere eventuell auch nerven wird und spätestens in drei, vier Jahren höchstwahrscheinlich müde belächelt wird .
Unter denen, die nach abgeschlossenem Ladevorgang einen Platz unnötig blockieren, wird man aber wahrscheinlich Fahrer aller möglichen Marken und Fahrzeugarten finden - ob es sich dabei um ein reines E- oder ein Plug-in-Hybrid-Fahrzeug handelt, was ohne zu laden da steht (oder sogar Diesel/Benziner, der den Ladeplatz einfach als Parkplatz missbraucht) ist aus meiner Sicht eigentlich nicht relevant - ich finde die alle gleichermaßen unverschämt und rücksichtslos.